

FCM bricht in Hälfte Zwei ein
Mit einer 0:5 Auswärtsniederlage im Gepäck kehrten die Blau-Weißen aus dem hohen Norden an die Elbe zurück. Ein Ergebnis, das auch in dieser Höhe völlig in Ordnung ging, da Aufstiegsaspirant Holstein Kiel dem Club an diesem Abend in jeder Hinsicht überlegen war. So rollten gut 400 mitgereiste Clubfans nach dem Spielschluss enttäuscht ihre Fahnen ein, nachdem sie vor allem im zweiten Abschnitt einen viel zu harmlosen und destruktiven FCM gesehen hatten.
Holstein begann die Begegnung erwartet druckvoll, setzte immer wieder über die Außenpositionen Akzente. Bereits in der ersten Minute hatte Bartels die Gelegenheit den Gastgeber in Führung zu bringen – Beer reagierte bei seinem Kopfball aus Nahdistanz jedoch glänzend. Auch in der Folgezeit bauten die Norddeutschen viel Druck auf und besaßen augenscheinlich die Lufthoheit im mit 6.650 Zuschauern gut gefüllten Holstein-Stadion. Der FCM wirkte nervös und unkonzentriert, leistete sich viele Abspielfehler im Mittelfeld und sorgte kaum einmal für Entlastung. Erst Mitte der ersten Hälfte beruhigte sich die Begegnung etwas. Der Club bekam das Geschehen nun etwas besser in den Griff, ohne jedoch selbst für Torgefahr sorgen zu können. In der 28. Minute dann der erste echte Aufreger. Kullmann, vom ansonsten enttäuschenden Kais Manai schön in Szene gesetzt, war einschussbereit und wurde kurz vor der Strafraumgrenze von Schäper unsanft von den Beinen geholt. Die logische Konsequenz - rote Karte für den Kieler und Freistoß für den FCM. Der Freistoß brachte nichts ein und die rote Karte sollte sich im Nachhinein auch nicht als echter Vorteil für den Club erweisen. Im Gegenteil, die in Unterzahl spielenden Kieler erhöhten weiter den Druck auf den Magdeburger Kasten. Glück für den FCM, dass selbst beste Gelegenheiten (Grieneisen, 35.) noch ungenutzt blieben.
Nach dem Wechsel änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Der FCM schaffte es nicht Impulse aus dem Mittelfeld zu setzen und sah sich nun wütend anrennenden Kielern gegenüber, die entschlossen auf die Führung drängten. Die im ersten Saisonspiel noch so sichere FCM-Abwehr um Christian Prest wackelte nun bedenklich. Der erste Gegentreffer schien nur eine Frage der Zeit. In der 52. Minute zappelte das Leder dann auch tatsächlich im Netz der Blau-Weißen. Ein Peterson-Freistoß war unhaltbar abgefälscht wurden und im Kasten der Blau-Weißen eingeschlagen. Aus Sicht der Norddeutschen war der Bann nun gebrochen. Nur wenige Minuten später stimmte die Zuordnung in der FCM-Hintermannschaft nicht und Andre Breitenreiter vollstreckte eiskalt und sehenswert zum 2:0 für die Störche. Der FCM, nun nur noch Spielball der wirbelnden Gastgeber, unter Dauerdruck. Viel zu harmlos und ohne Durchschlagskraft die Entlastungsbemühungen der Blau-Weißen. Die einzige echte Chance im zweiten Abschnitt vergab Danny Kukulis kläglich per Kopf. Effektiver, cleverer und entschlossener waren die Kieler. Und so kamen die Heyne-Schützlinge in den letzten Minuten noch unter die Räder. Das 3:0 von Mikolajczak (80.) resultierte aus einem Standart. Beim 4:0 Abstaubertor durch Grieneisen (84.) sah die Hintermannschaft des Clubs erneut schlecht aus. Und das 5:0 (89.) durch den Ex-Magdeburger Pavel Dobry war der Schlusspunkt unter eine enttäuschende Vorstellung der Elbestädter, die gegen einen abgekochten Gegner sehr viel Lehrgeld zahlen mussten.