Alles Gute „Paule“ Seguin

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Alles Gute „Paule“ Seguin zum 75. Geburtstag

"Neunzehnhundertvierundsiebzig

8. Mai im Kuip von Rotterdam

Zehn Uhr Abends hielt der Paule Seguin

Den Europacup in seiner Hand"

 

Der heutige Jubilar und Rekordspieler sowie Ehrenmitglied des 1. FC Magdeburg wurde auf den Tag genau vor 75 Jahren in Burg geboren. Bereits im Alter von sieben Jahren begann er unter den Fittichen von Trainer Heinz Dehne bei seinem Heimatverein BSG Einheit Burg mit dem Fußballsport. Zu dieser Zeit bekam er auch seinen Spitznamen „Paule“, in Anlehnung an den damaligen Torwart der Ersten Burger Männermannschaft, hinter dessen Tor er immer die Spiele der damaligen Ligamannschaft verfolgte.

In seiner Jugendzeit in Burg begann er als Stürmer, später wechselte er ins Mittelfeld. Nachdem er in der Saison 1962/63 mit 23 Treffern Torschützenkönig in der Jugend-Bezirksliga wurde, erfolgte die Delegierung nach Magdeburg zum FCM-Vorgänger SC Aufbau. Dort spielte er zunächst in der Juniorenmannschaft, u.a. zusammen mit Manfred Zapf, mit dem ihm bis heute eine tiefe Freundschaft verbindet.

Seinen ersten Einsatz in der Oberligamannschaft bestritt er am 09.02.1964 im Heimspiel gegen Turbine Erfurt (2:2). Bis 1981 bestritt „Paule“ insgesamt 580 Pflichtspiele für unseren Verein und schoss 65 Tore. Sein wichtigstes erzielte er am 8. Mai 1974 in Rotterdam beim 2:0 Sieg im Europapokalfinale gegen den AC Mailand. Unvergessen ist auch sein Siegtreffer in der Verlängerung beim FDGB-Pokalfinale 1979 gegen den BFC Dynamo.

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Seguin (li.) mit Gründungsmitglied Hartmann (re). Foto: Ronny Hartmann

Er gewann mit dem 1. FCM drei DDR-Meistertitel, den Europapokal 1974 und feierte fünf FDGB-Pokalsiege.

21 mal trug er das Trikot der DDR-Nationalmannschaft. Er war WM Teilnehmer 1974 und Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1972. Er hält neben zahlreichen Vereinsrekorden, auch den wohl beeindruckendsten Rekord des DDR-Fußballs: 219 Oberligaspiele in Folge. Diese Zahl sagt viel über den tadellosen und fairen Sportsmann aus.

Am 25.04.1981 bestritt er beim 3:2 Heimsieg über Sachsenring Zwickau nach über 17 Jahren sein letztes Spiel für den 1. FCM. Beim Bezirksligisten Motor Mitte Magdeburg ließ er dann seine großartige Karriere ausklingen, bevor er 1986 als Mannschaftsleiter zum 1. FCM zurückkehrte.

Die politische Wende 1990 kostete auch ihm seinen Job, aber sein „1.FCM“ ließ ihn nie ganz los. So engagierte er sich ehrenamtlich viele Jahre zunächst im Vorstand, später im Verwaltungsrat des 1. FC Magdeburg und unterstützte seinen 1. FCM auch als Partner.

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Seguin im Trikot des 1. FCM. Foto: Archiv

Nach der Wende baute der gelernte Maschinenbauer eine Reinigungsfirma auf und war auch dort erfolgreich.

Wolfgang Seguin, der Vater von fünf Söhnen ist, scheint seine Talente weitervererbt zu haben. Sein jüngster Sprössling Paul spielt für die SpVgg Greuther Fürth in der 2. Bundesliga. Aber der 75-jährige tritt auch noch selbst regelmäßig in der Traditionsmannschaft des 1. FCM an den Ball und ärgert sich heute noch über jede Auswechslung.

Der 1. FC Magdeburg wünscht dem Geburtstagskind alles Gute und vor allem weiterhin viel Gesundheit.