Die Geschichte des 1. FC Magdeburg

 

Der Ursprung des 1. FC Magdeburg

Die Stadt Magdeburg hat eine lange Fußballtradition. Vereine wie Viktoria 96, Preussen 99 oder Cricket Victoria Magdeburg waren geachtete Mannschaften zu ihrer Zeit. Die neuere Fußballgeschichte beginnt 1945. Vorgängervereine wie die SG Sudenburg und Lemsdorf vereinigten sich zur SG Einheit Sudenburg. 1950 erfolgte der Anschluss an die SAG Krupp-Grusson, die 1951 in Stahl Magdeburg und 1952 in Motor Mitte umbenannt wurde. 1957 wechselte die Fußballabteilung von Motor Mitte zum SC Aufbau Magdeburg, der im Juli 1965 den Namen SC Magdeburg erhielt. Am 22. Dezember 1965 wurde aus der Fußballabteilung des Sportclubs der 1. FC Magdeburg gegründet.

 

Der 1. FC Magdeburg - eine echte Größe der DDR

Nachdem die die Vorgängervereine des 1. FC Magdeburg neun Jahre in der zweitklassigen DDR-Liga spielten, gelang 1960 der Aufstieg in die DDR-Oberliga. In der Saison 1963/64 wurde nach einem 3:2 Sieg über den SC Leipzig der erste Magdeburger FDGB-Pokalsieg gefeiert. Ein Jahr später, konnten die Magdeburger mit einem 2:1 Sieg über Motor Jena, als erste DDR-Mannschaft überhaupt, den FDGB-Pokaltitel verteidigen. 

In der Saison 1966/67 erfolgte als Tabellenletzter der Abstieg in die DDR-Liga. Nach dem Abstieg übernahm der ehemalige DDR-Nationalmannschaftstrainer Heinz Krügel das Traineramt bei den Blau-Weißen. Unter Krügel wurde nicht nur der direkte Wiederaufstieg realisiert, sondern eine goldene Ära für den Verein eingeleitet. 

 

In dem wohl erfolgreichsten Jahr des 1. FC Magdeburg führte  Heinz Krügel die Mannschaft 1974 zum größten Triumph, den eine DDR-Mannschaft jemals errungen hat: den Gewinn des Europapokals der Pokalsieger. Im Endspiel in Rotterdam am 8. Mai 1974 wurde der AC Mailand mit 2:0 besiegt. Dreimal - 1972, 1974 und 1975 - wurden die Spieler aus Magdeburg DDR-Meister. Zwischen den Jahren '64 und '83 stand der Club siebenmal im Finale des FDGB-Pokals und gewann jedes Mal - Rekord!

 

Absturz nach der Wende

In der letzten DDR-Oberligasaison 1990/91 rutschte der FCM nach einem 10. Platz in der Liga, sowie einer Sieglosen Qualifikationsrunde für die 2. Bundesliga, in die drittklassige Oberliga Nordost-Mitte ab. In der Saison 1993/94 wurde die Qualifikation für die neu eingeführte Regionalliga verpasst, der FCM spielte jetzt viertklassig - ein Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte. 

In der Saison 1996/97 gelang dem FCM der Aufstieg in die Regionalliga. Allerdings musste der FCM in der Saison 2000/01, nach nur drei Regionalliga-Jahren und einem 10. Platz in der Liga, aufgrund der Regionalligareform erneut in der viertklassigen Oberliga antreten.

 

Von der Insolvenz in den Profifußball

Der in der folgenden Saison erfolgreiche Trainer Eberhard Vogel führte den 1. FCM 2001/2002 in die Regionalliga Nord. Durch ein eingeleitetes Insolvenzverfahren am Ende dieser Saison kam für den Club jedoch erneut der Abstieg in die Oberliga.

Der FCM erholte sich schnell von dem Schock und schuf neue Strukturen. Als Manager wurde 2005 Bernd Hofmann verpflichtet, der sein Handwerk bis dahin beim 1. FC Union Berlin gelernt hatte und die Eisernen sogar bis in die zweite Bundesliga führte. Unter Trainer Dirk Heyne, der in seiner aktiven Zeit Torwart bei den Blau-Weißen und später beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach spielte, schaffte eine neu formierte Truppe des FCM den Durchmarsch von der Oberliga bis in die Regionalliga Nord. In der Saison 2006/2007 verpasste man nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga, wozu am Ende dem Club nur ein Punkt fehlte.

 

Nach dem Verpassen der Relegation für die eingleisige 3. Liga in der Saison 2007/2008 unternahm der Verein mehrere vergebliche Anläufe, um die neue Spielklasse kurzfristig zu erreichen. Die Zeit war geprägt von zahlreichen Trainerwechseln, die allesamt keinen Erfolg brachten. So versuchten sich von 2008 bis 2012 mit Paul Linz, Steffen Baumgart, Carsten Müller, Ruud Kaiser, Wolfgang Sandhowe, Ronny Thielemann und Detlef Ullrich nicht weniger als sieben Trainer in vier Jahren. Tiefpunkt war der letzte Platz in der Abschlusstabelle der Saison 2011/2012, nur durch die erneute Ligareform und die Einführung von fünf Regionalligen blieb dem FCM ein Absturz in die Oberliga erspart.

 

Die Sehnsucht nach dem Profifußball

Mit Beginn der Saison 2012/2013 wurde mit dem neuen Sportvorstand Mario Kallnik und Trainer Andreas Petersen ein Neuaufbau gestartet. Die Verantwortlichen gaben den Klassenerhalt für die Spielzeit als sportliche Zielstellung aus und formulierten perspektivisch, innerhalb von drei bis fünf Jahren den Sprung in die nächsthöhere Spielklasse anzupeilen. Platz 6 und der Landespokalsieg standen 2013 zu Buche, noch besser wurde es in der darauffolgenden Spielzeit. Hier wurde der 1. FC Magdeburg hinter der TSG Neustrelitz Vize-Meister und verteidigte den Landespokal durch ein 3:0 n.V. beim Drittligisten Hallescher FC.

Dennoch einigte man sich mit Trainer Andreas Petersen auf eine Nichtfortsetzung der Zusammenarbeit, da diesem die nötige Fußballlehrer-Lizenz für die angestrebte 3. Liga fehlte. Für die Saison 2014/2015 wurde Jens Härtel als neuer Trainer verpflichtet. Dieser schaffte auf Anhieb mit seinem Team den Aufstieg in die 3. Liga. Nach einem spannenden Wettrennen in der Regionalliga Nordost gegen den FSV Zwickau, erreichte man am vorletzten Spieltag den Meistertitel.

Nur wenige Tage danach folgten die unvergesslichen Relegationsspiele gegen Südwest-Meister Kickers Offenbach. Vor großer Kulisse gewann der 1. FC Magdeburg das Hinspiel nach Treffer von Nicolas Hebisch knapp mit 1:0, hätte hier jedoch bereits vorzeitig einen Kredit erspielen können. Im Rückspiel in Offenbach strotzte der Club mit seinen Fans im Rücken vor Selbstbewusstsein. Der Rückstand im Stadion Bieberer Berg ließ Blau-Weiß nicht wanken, denn nur kurz danach hatte Felix Schiller die Antwort parat und schoss das 1:1. Der Club erhöhte wenig später durch Lars Fuchs auf 2:1 und legte im zweiten Durchgang durch Nicolas Hebisch und dem 3:1 nach. Damit war der Aufstieg in die 3. Liga nach vielen Jahren der Abstinenz vollbracht.

 

Endlich wieder Profifußball in Magdeburg

Es folgten drei Jahre in Liga 3, jeweils der vierte Platz stand nach Abschluss der Spielzeiten 15/16 und 16/17 zu Buche, welche die direkte Qualifikation für die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals bedeuteten. 2017 holte der FCM wieder den Landespokal gegen Germania Halberstadt (1:0). 2017/2018 erreichte Jens Härtel den bis dahin größten Erfolg der Nachwendezeit. Am 21.04.2018 stieg der 1. FC Magdeburg durch einen 2:0-Erfolg über SC Fortuna Köln vorzeitig vor Saisonende der 3. Liga in die 2. Bundesliga auf.

 

Am letzten und 38. Spieltag sicherte sich Blau-Weiß mit einem knappen 1:0-Sieg bei Sportfreunde Lotte und über 6.000 mitgereisten eigenen Anhängern im FRIMO Stadion die Meisterschaft der 3. Liga und zog mit dem bisherigen Punkterekordinhaber Eintracht Braunschweig gleich.

Im Frühjahr 2017 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung seitens der Mitglieder des 1. FC Magdeburg e.V. die Neuausrichtung des Gesamtvereins beschlossen. "Mit Herz und Verstand" hatten sich die Mitglieder mehrheitlich für die Ausgliederung der Profiabteilung ausgesprochen. Seither besteht diese als 1. FC Magdeburg Spielbetriebs GmbH.

 

In der ersten Zweitligasaison des Clubs (2018/19) konnte, trotz eines kleinen Aufschwungs zum Rückrundenstart, der direkte Abstieg zurück in die 3. Liga nicht verhindert werden. In den Folgejahren konnte der Club nicht an die alte Form anknüpfen und fand sich in den Folgejahren im Abstiegskampf der 3. Liga wieder.

 

In der Saison 2021/22 konnte unter unserem aktuellen Trainer Christian Titz erneut die Drittligameisterschaft und der Aufstieg in die 2. Bundesliga gefeiert werden. In der Zweitligasaison 2022/23 wurde nach einem 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg am 32. Spieltag zum ersten mal der Klassenerhalt in der 2. Bundesliga gefeiert.