Im Mai 1975 feierte der FCM die dritte DDR-Meisterschaft

Im Mai 1975 feierte der FCM die dritte DDR-Meisterschaft.

Vor 50 Jahren feierte unser FCM den Gewinn der dritten und letzten DDR-Meisterschaft.

Heute vor 50 Jahren

Verein

FCM feiert den dritten DDR-Meistertitel

Heute vor 50 Jahren hat der FCM einen besonderen Titelgewinn gefeiert: Der Gewinn der dritten DDR-Meisterschaft im Jahr 1975.

In die Oberliga-Saison 1974/75 ging der der frischgebackene Europapokalsieger 1. FC Magdeburg als Topfavorit auf den erneuten Titelgewinn. Der Titelverteidiger startete auch gleich mit tollem Angriffsfußball in die neue Spielzeit. Zu Hause wurde der FC Karl-Marx-Stadt mit 5:3 bezwungen, in Zwickau gab es einen 5:2-Erfolg. Einem 1:1 gegen den BFC Dynamo im heimischen Grube-Stadion folgten vier Siege in Folge in Rostock, gegen Rot-Weiß Erfurt, bei Lok Leipzig sowie gegen den HFC Chemie.

Bereits nach sieben Spieltagen hatte sich der FCM zusammen mit Carl Zeiss Jena vom restlichen Feld abgesetzt und relativ früh stand fest, dass nur diese beiden Vereine den Meistertitel unter sich ausmachen werden. Die nächsten beiden Spiele in der Oberliga in Aue (1:0) und gegen Vorwärts Stralsund (3:1) absolvierte der Club bereits unter den aufmerksamen Augen von Bayern-Trainer Udo Lattek, der genau wie FCM-Trainer Heinz Krügel seinen kommenden EC-Gegner zweimal studierte.
 


Nach dem Europapokal-Aus gegen die Bayern gab es für den FCM drei Tage später auch in der DDR-Oberliga einen herben Dämpfer. Nach 22 Oberligaspielen in Folge ohne Niederlage wurde in Riesa mit 1:3 verloren. Nach einem 1:0-Heimsieg über Vorwärts Frankfurt/Oder reisten die Magdeburger zum Gipfeltreffen nach Jena. Der spätere FCM-Trainer Eberhard Vogel sorgte mit seinen drei Toren fast im Alleingang für den 3:1-Erfolg der Thüringer, die ihren Vorsprung auf drei Punkte ausbauen konnten. Zum Glück konnte der FCM das letzte Hinrundenspiel, übrigens wieder mit Pommerenke und Tyll, gegen Dynamo Dresden mit 3:0 gewinnen. Da Jena zeitgleich mit 1:3 in Karl-Marx-Stadt verlor, betrug der Rückstand vor der Winterpause nur noch einen Punkt. Da man bereits aus beiden Pokalwettbewerben ausgeschieden war, galt jetzt der Titelverteidigung die volle Konzentration.

Obwohl zum Rückrundenauftakt ebenfalls in Karl-Marx-Stadt nur ein 1:1 gelang, konnte der FCM auf Grund einer 0:2-Niederlage der Jenenser in Zwickau wieder die Tabellenführung übernehmen. Diese wechselte nun nur noch einmal, nach einem 2:2 der Magdeburger beim BFC Dynamo konnte Jena für zwei Spieltage noch einmal den Spitzenplatz belegen. Bis zum 22. Spieltag gaben sich beide Meisterschaftsanwärter keine weitere Blöße und führten punktgleich mit großem Vorsprung die Tabelle an. Das weitaus bessere Torverhältnis hatten allerdings die Elbestädter. Am 22. Spieltag patzen dann beide Mannschaften. Während der FCM beim 1:1 in Stralsund wenigstens noch einen Punkt rettete, verlor Jena in Riesa mit 0:2.
 


Für die Meisterschaftsvorentscheidung sorgte am nächsten Spieltag ausgerechnet ein ehemaliger Magdeburger. Reinhard Segger, mittlerweile in Diensten der Frankfurter Armeefußballer, sorgte mit seinem goldenen Tor für den 1:0-Auswärtssieg seiner Mannschaft in Jena. Da der FCM zeitgleich daheim Riesa mit 1:0 bezwang, betrug der Vorsprung drei Spieltage vor Schluss bereits drei Punkte. Da Jena auch am nächsten Spieltag mit 0:4 in Dresden verlor, reichte den Blau-Weißen ein 0:0 in Frankfurt, um den Meistertitel praktisch perfekt zu machen.

Zwei Spieltage vor Schluss hatte die Mannschaft nun einen Vorsprung von vier Punkten und neun Toren auf die Thüringer, die allerdings am 25. Spieltag im Grube-Stadion zu Gast waren. Kampflos wollte Jena dem Gastgeber nicht den Meisterpokal überlassen. Vor 40.000 Zuschauern gelang Sengewald unmittelbar vor dem Pausenpfiff die 1:0-Gästeführung, Martin Hoffmann erzielte drei Minuten nach Wiederanpfiff postwendend den Ausgleich. Bei diesem Ergebnis blieb es auch am Ende und die dritte DDR-Meisterschaft innerhalb von vier Jahren war perfekt. Der 1. FC Magdeburg war jetzt das Nonplusultra des DDR-Fußballs und weitere Titel sollten eigentlich nur eine Frage der Zeit sein.

Keiner konnte sich im Mai 1975 vorstellen, dass der dritte DDR-Meistertitel auch der Letzte für die Blau-Weißen gewesen sein sollte.

Diese Spieler holten für den 1. FC Magdeburg die dritte DDR-Meisterschaft:

Tor:
Ulrich Schulze (26 Spiele / 0 Tore)

Abwehr: Wolfgang Abraham (25/1), Klaus Decker 25/0), Manfred Zapf (24/3), Bodo Sommer (14/0), Helmut Gaube (6/0), Detlef Enge (5/0), Jörg Ohm (3/0)

Mittelfeld: Wolfgang Seguin (26/3), Jürgen Pommerenke (24/15), Axel Tyll (20/6), Wolfgang Steinbach (17/2), Siegmund Mewes (15/3), Peter Kohde (2/0)

Angriff: Martin Hoffmann (26/11), Detlef Raugust (19/2), Jürgen Sparwasser (11/7), Heinz Oelze (9/2), Hans-Jürgen Hermann (13/1), Uwe Grüning (4/0), Dietmar Hempel (3/0), Norbert Pysall (1/0)

Trainer: Heinz Krügel

Fotos: FCM / Archiv