55 Jahre 1. FC Magdeburg
FCM feiert Jubiläum
Am heutigen Dienstag, den 22.12.2020, feiert der 1. FC Magdeburg seinen 55. Vereinsgeburtstag. Auch wenn die aktuelle sportliche Situation des Drittligateams nicht zufriedenstellend ist und die Mannschaft sich bereits in eine kurze Weihnachtspause verabschiedet hat, wollen wir an die Vereinsgeschichte erinnern.
In der Sportstadt Magdeburg wird die Begeisterung für den Fußballsport seit Jahrzehnten gelebt und nimmt für viele Elbestädter eine alltagsprägende Rolle ein. Die Landeshauptstadt kann dabei auf eine ereignisreiche Vergangenheit seines Fußballclubs zurückblicken.
Nach einigen Vorgängervereinen gliederte sich die Fußballabteilung als 1. FC Magdeburg am 22.12.1965 als eigenständiger Verein vom Sportclub Magdeburg ab. In den Anfangsjahren war es Trainer Heinz Krügel, der dem FCM nach dem Abstieg in die DDR-Liga zum Aufschwung und die damit verbundene Rückkehr in der DDR-Oberliga verhalf. Auch in internationalen Wettbewerben trat der FCM immer regelmäßiger in Erscheinung. In den siebziger Jahren folgte die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte.
Mit dem Gewinn des Europapokals der Pokalsieger im Jahre 1974 machten die Blau-Weißen erstmals ganz Europa auf sich aufmerksam. Keinem anderen Verein der DDR war jemals ein ähnlicher Erfolg geglückt. Noch heute erinnert sich jeder Clubfan an den 2:0-Sieg im Finale gegen den AC Mailand in Rotterdam. Auch auf nationaler Bühne konnte sich das Krügel-Team einen großen Namen verschaffen. Als siebenfacher FDGB-Pokalsieger ist der Verein Rekordpokalsieger dieses Wettbewerbs, hinzukommen drei DDR-Meisterschaften.
Nach der deutschen Wiedervereinigung verlor der 1. FC Magdeburg den Anschluss an den Spitzenfußball und war zunächst nur in der Oberliga Nordost-Mitte aktiv. In den Qualifikationsspielen zur 2. Bundesliga 1991 wurde ein Aufstieg verpasst. Mit der Gründung der vierteiligen Regionalliga als dritthöchste Spielklasse 1993 war die Chance auf einen sportlichen Aufstieg erneut gegeben, doch wurden die Aufstiegsplätze um wenige Tore verfehlt.
So pendelten die Elbestädter in den Jahren zwischen 1994 und 2006 zwischen der viertklassigen Oberliga und der drittklassigen Regionalliga, wo 2007 der Aufstieg in die 2. Bundesliga zum wiederholten Male nur knapp verpasst wurde. Zwischenzeitlich war es nach der Spielzeit 2001/2002 zu einem Tiefpunkt der Vereinsgeschichte gekommen.
Ein eingeleitetes Insolvenzverfahren ließ den Verein nach einem Jahr in der Regionalliga zwangsweise erneut in die Viertklassigkeit abstürzen. Bundesweite Aufmerksamkeit erzielte der Verein lediglich mit einigen Erfolgen im DFB-Pokal gegen namhafte Bundesligisten. Der Club war zu einer neuen sportlichen Ausrichtung und internen Umstrukturierung gezwungen, doch behielt er das Ziel, mittelfristig den Sprung in die zweithöchste deutsche Liga zu realisieren, im Blick.
Seit der Fertigstellung des Stadionneubaus trägt der FCM seine Heimspiele seit 2006 in der MDCC-Arena Magdeburg aus. Nach dem Wiederaufstieg in die Regionalliga 2007 stabilisierte sich die Mannschaft und entfachte neue Euphorie in Stadt und Umfeld. Mit der Gründung einer dritten deutschen Profiliga zur Saison 2008/2009 befand sich das Tor in den bezahlten Fußball für die Magdeburger in Sichtweite. Doch wie so häufig in der Vereinshistorie fehlten nur wenige Zähler für eine Aufnahme in die 3. Liga. Erneut steckte der FCM in der vierten Liga fest und hatte in den Folgejahren gar Mühe und Glück, nicht in die fünfte Spielklasse herabzufallen.
Mit dem Staffelsieg der Regionalliga Nordost 2015 und dem Bezwingen der Kickers Offenbach in den Relegationsspielen war der Fluch gebrochen. Der FCM kehrte zurück in den bezahlten Profifußball und sollte weitere erfolgreiche Jahre erleben. Auch strukturell hatte sich der FCM verändert. Seit Sommer 2017 besteht die Lizenzspielerabteilung in Form der 1. FC Magdeburg Spielbetriebs GmbH, deren 100-prozentiger Gesellschafter der 1. FC Magdeburg e.V. ist. Nach dreijähriger konstanter Entwicklung in Liga 3 war der Club wirtschaftlich und sportlich soweit gefestigt, den nächsten Schritt zu gehen.
Im April 2018 folgte der erstmalige Aufstieg in die 2. Bundesliga, ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte war geschrieben. Auf der Basis des sportlichen Erfolges unterstützen immer mehr Fans den FCM. Mittlerweile zählt die FCM-Familie über 9.000 Mitglieder. Die Rahmenbedingungen für die 2. Bundesliga reichten noch nicht aus, um sich dort erfolgreich zu etablieren. Es folgte der Abstieg in die 3. Liga. Der 1. FCM kämpft seither um Stabilität in der 3. Liga und arbeitet daran, wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden.
Für die Zukunft wünscht sich der 1. FC Magdeburg weiterhin eine ungebrochene Rückendeckung seiner Fans, Mitglieder und Partner, um die sportlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen inmitten der anhaltenden pandemischen Lage gemeinsam zu meistern.
Allen Clubfans, Partnern und Unterstützern wünscht Blau-Weiß gesunde und besinnliche Weihnachtsfeiertage!
Fotos: Sportfotos Magdeburg, Rolf Briedenhahn, 1. FC Magdeburg