Der Spieltag gegen den Karlsruher SC wird im Zeichen unserer FCM-Legende Helmut Gaube stehen, der 1974 den Europapokal gewann.

"Helmut-Gaube-Spieltag" gegen den Karlsruher SC

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Magdeburg international – 50 Jahre Europapokal

Für den 1. FC Magdeburg steht in der aktuellen Saison ein besonderes Jubiläum an. Am 8. Mai 2024 jährt sich der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger zum 50. Mal. Der Sieg im Finale gegen den AC Mailand ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte.

Anlässlich dieses Jubiläums widmen wir jedem Spieler oder Trainer des damaligen Kaders in dieser Saison einen Heimspieltag. Zum Heimspiel gegen den Karlsruher SC wird es Helmut Gaube sein.

Helmut Gaube wurde am 22. Februar 1946 im kleinen Bördedorf Schnarsleben geboren. Das Fußballspielen erlernte er bei der BSG Traktor Niederndodeleben. 1961 wechselte er zur Nachwuchsabteilung des SC Aufbau Magdeburg. 1963 und 1964 wurde er mit der Juniorenmannschaft des Vereins DDR-Meister. Im Seniorenbereich wurde er zunächst in der Oberligareserve eingesetzt. Im Sommer 1968 holte Heinz Krügel den damals 22-jährigen in das Aufgebot für eine Trainings- und Wettkampfreise nach Bulgarien. Sein erstes Pflichtspiel für die Oberligamannschaft des FCM bestritt der Defensivspieler am 12. März 1969 bei einer 1:3 Niederlage gegen die BSG Wismut in Aue, als er in der 75. Minute für Wolfgang Seguin eingewechselt wurde. Zu seinem ersten Startelfeinsatz kam er dreieinhalb Wochen später beim Auswärtsspiel gegen den FC Vorwärts Berlin (0:0).

Zur Vorbereitung der Saison 1969/70 berief ihn Heinz Krügel in den Oberligakader und nominierte ihn für eine Trainingsreise nach Schweden. Zu Pflichtspieleinsätzen reichte es allerdings erst in der Rückrunde. Hier kam er zu insgesamt elf Einsätzen. Beim 3:0-Heimsieg über Vorwärts Berlin am 1. April 1970 erzielte er sein erstes und auch einziges Pflichtspieltor für unsere Oberliga-Mannschaft.

In der darauffolgenden Saison blieb es für ihn lediglich bei drei Einsätzen. In der Meistersaison 1971/72 kam er in der Hinrunde neunmal zum Einsatz, ehe ihn der Armeedienst bei der NVA erst einmal stoppte. Zur Saison 1973/74 kehrte er in den Kader der ersten Mannschaft zurück und stand in den ersten beiden Saisonspielen gegen Aue (2:1) und in Riesa (1:1) in der Startelf. In der Rückrunde kam er zu fünf weiteren Einsätzen. So stand er auch beim letzten und entscheidenden Oberligaspiel gegen den FC Vorwärts Frankfurt auf dem Platz, als ein 3:2-Heimsieg den zweiten Meistertitel perfekt machte.

Als der frischgebackene DDR-Meister am 8. Mai 1974 zum Europapokalfinale in Rotterdam gegen den AC Mailand antrat, hatte Heinz Krügel ein Problem, fiel ihm doch sein etatmäßiger Verteidiger Klaus Decker durch eine Gelbsperre aus. Alle Experten erwarteten den erfahrenen Jörg Ohm in der Anfangsformation. Doch Trainerfuchs Krügel hatte einen anderen Plan: Er entschied sich für Helmut Gaube, der bislang lediglich ein Europapokalspiel bestritten hatte. Er übertrug ihm eine wichtige Aufgabe, die Sonderbewachung für den damals besten europäischen Mittelfeldspieler Gianni Rivera. Und der große Kämpfer Gaube erfüllte seinen Job mit Bravour. Es gelang ihm, den italienischen Ausnahmespieler komplett aus dem Spiel zu nehmen. Das war einer der Schlüssel zum größten Erfolg der Vereinsgeschichte.


Zu Beginn der Saison 1974/75 war er wieder Stammspieler und kam in den ersten sieben Spielen sechsmal zum Einsatz, ehe ihn eine langwierige Verletzung zur Beendigung seiner sportlichen Laufbahn zwang. Sein letztes von insgesamt 43 Pflichtspielen bestritt er am 5. Oktober 1974 bei einem 2:1-Auswärtssieg im FDGB-Pokal bei der zweiten Mannschaft des FC Hansa Rostock.

Helmut Gaube war an allen drei DDR-Meistertiteln des FCM beteiligt und wurde mit den Blau-Weißen 1974 Europapokalsieger. Nach seiner Fußball-Karriere arbeite der diplomierte Sportlehrer bis zur Rente an der Otto-von-Guericke-Universität und trainierte den HSG TH sowie den USC Magdeburg. Seinem Verein blieb er bis zum heutigen Tag zunächst als Spieler der Traditionsmannschaft und später als Mitglied des Ehrenrates eng verbunden.