Der 1. FC Magdeburg steigt auf
Eine Meistersaison im Rückblick
Mit 78 Punkten ist der 1. FC Magdeburg in der Drittligasaison 2021/2022 als Meister aufgestiegen. Am Sonntag, 24. April 2022, wurden Aufstieg und Meisterschaft gesichert.
In unserer achtteiligen Serie blicken wir auf unsere Meister-Saison zurück.
Teil 8 – Aufstieg vor vollen Rängen – FCM holt Meisterschaft und Landespokal
Endspurt in der 3. Liga: Das zweite Montagabendspiel stand in der laufenden Saison auf der Agenda. Mehr als 3000 Clubfans waren im Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark dabei und sahen eine 1:2-Niederlage bei Viktoria Berlin. Wieder konnte der 1. FC Magdeburg viele Torchancen nicht nutzen und musste sich kräftig schütteln. Denn im Kampf um die Aufstiegsplätze waren Kaiserslautern auf sechs Punkte (57 Zähler) und Braunschweig auf acht Punkte (55 Zähler) an den FCM herangekommen.
Leon Bell Bell (re.) im Zweikampf gegen Kai Klefisch von Viktoria Köln. Foto: 1. FCM / Norman Seidler
Doch die erhoffte Reaktion folgte: Der traditionelle Behindertentag sollte vor insgesamt 20.000 Fans zum großen Brustlöser werden. Luca Schuler traf frühzeitig zum 1:0, am Ende schoss der Club vier Tore, musste aber auch zwei Gegentore akzeptieren. Beim 4:2 herrschte großartige Stimmung und das Selbstvertrauen kehrte zurück.
Das Osterwochenende war ein Hoch und Tief der Emotionen. Stürmerlegende Achim Streich verstarb im Alter von 71 Jahren – diese Nachricht versetzte die FCM-Familie in Trauer. Mit Unterstützung des SC Verl konnte vor dem folgenden Spiel in Paderborn Achim Streich gedacht werden. Am Ende setzte sich unser Club in einem verrückten Spiel mit 5:4 durch. Tatsuya Ito entschied die Partie zwei Minuten vor dem Ende und versetzte die Elbestädter in die Ausgangslage, vor heimischer Kulisse aufsteigen zu können.
In Paderborn gedachten die Clubfans dem verstorbenen Achim Streich. Foto: 1. FCM / Norman Seidler
Der 24. April 2022 war ein Tag für die FCM-Geschichtsbücher. Tausende Clubfans gedachten Achim Streich und trugen sich in Kondolenzbüchern ein. Zudem wurden Trauerkränze niedergelegt, eine Schweigeminute durchgeführt und mit einer großen Choreo gedacht.
Ein denkwürdiger Tag wurde es auch aus sportlicher Sicht. Der FCM setzte sich gegen den FSV Zwickau deutlich mit 3:0 durch. Nach der Niederlage von Kaiserslautern hatte Magdeburg die Hand bereits am Meisterpokal und packte zu. Ceka und ein Eigentor von Davy Frick brachten den Club vor mehr als 26.000 Fans in Aufstiegslaune. Kai Brünker netzte kurz vor Ende mit einem Baby-Jubel zum 3:0 – Magdeburg kehrte nach vier Jahren Abstinenz vorzeitig in die 2. Liga zurück und der Jubel kannte keine Grenzen mehr.
Baris Atik streckt die Meistertrophäe gen Himmel. Foto: 1. FCM / Norman Scholz
Nach dem Aufstieg folgte eine hart umkämpfte Partie in der Partnerstadt Braunschweig. Top-Scorer Baris Atik fehlte, zudem gab es mehrere strittige Schiedsrichterentscheidungen (zwei aberkannte Treffer). Kai Brünker zog sich eine Fußverletzung zu, Luca Schuler eine Platzwunde am Kopf. Braunschweig siegte mit 2:1 und sollte später in die 2. Bundesliga folgen.
Das letzte Heimspiel der Saison war ein Fest. Vor rund 25.000 Fans gab sich der Club keine Blöße und besiegte 1860 München mit 4:0. Die Meister-Trophäe wurde nach der Partie an den Verein übergeben, ein weiterer Höhepunkt dieser erfolgreichen Spielzeit.
Den Abschluss der Drittliga-Saison schaffte das Titz-Team furios in Osnabrück. Nach früher Führung der Hausherren traf Conteh zum 1:1. Ceka, Rorig, Kwarteng und Bell Bell legten in Durchgang zwei nach. Der per Sonderzug angereiste Fan-Tross feierte lautstark und friedlich in der eigenen Kurve Christian Titz als Trainer der Saison und Baris Atik als Spieler der Saison. Mit großartigen Emotionen verabschiedete sich der 1. FC Magdeburg aus der 3. Liga. Letztlich holte der Club 78 Punkte und hatte 14 Punkte Vorsprung auf Rang zwei.
Mit dem Sieg im Landespokal macht der FCM das Double perfekt. Foto: 1. FCM / Nicole Otremba
Im Landespokal sollte der letzte Saisonauftritt folgen: Am Samstag, 21. Mai, gewann unser Club mit 5:0 gegen Einheit Wernigerode. Der Oberligist hatte sich aber aufgrund des Aufstiegs von Magdeburg ebenfalls für den DFB-Pokal qualifiziert. Vor 3800 Zuschauern trafen unter anderem der U-19-Akteur Jermain Nischalke und Maximilian Franzke setzte den Schlusspunkt.