Besondere Jungs in ihrer Entwicklung

Die U15 des 1. FC Magdeburg

NLZ

Die U15 des 1. FC Magdeburg – besondere Jungs in ihrer Entwicklung

Derzeit gibt es etliche Baustellen in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt. Bei den meisten Vorhaben ist ein Ende abzusehen, so auch auf denen im Gelände des HB Immobilien Nachwuchsleistungszentrums an der Friedrich-Ebert-Straße. Das Funktionsgebäude schließt sich, noch im Rohbau, an bestehende Bausubstanz an, und auf den beiden dahinter liegenden Plätzen ist der Rollrasen aufgebracht. Mit eher nicht sichtbaren „Baustellen“ hat das U15-Trainertrio mit Florian Schröder, Tim Wieblitz und Paul Tiedemann täglich zu tun. „Pubertät ist, wenn die Eltern schwierig werden.“ – Den Spruch kennen wohl viele. Aber nur wenige haben tagein, tagaus mit jungen Menschen zu tun, welche die Ambivalenz des Anspruchs im Leistungssport und rasanter Entwicklung (er)leben.

U15-Cheftrainer Florian Schröder arbeitet seit einigen Jahren mit dieser Altersgruppe und weiß, wie er seine „Männer“ anleitet. Tägliche gemeinsame Trainingseinheiten auf dem Platz schweißen zusammen. „Es ist eine coole Mannschaft, auf die man sich freuen kann.“ In der Trainingsarbeit sind es zurzeit eher Stellschrauben und Richtungspfeile, an denen „gebaut“ wird: Dieser Dienstagnachmittag gehört dem Entscheidungstraining und verschiedenen Sprintaufgaben. „Die Jungs brauchen schnelle Füße und schnelle Gedanken“ – beides in Einklang zu bringen, ist anspruchsvoll, „aber dazu sind wir täglich hier und arbeiten gemeinsam.“

 

Was nicht ausschließt, dass ein ungeliebter „5er-16er-Mittellinie -Sprint“ eingeschoben wird, um bei allen wieder den maximalen Fokus zu setzen. Nun variiert auch die Ansprache: Mädels, Kerle, Männer – die Jungs grinsen und arbeiten. Vor der Brust haben sie das Ligaspiel gegen Union Berlin, den derzeitigen Tabellenzweiten in der Regionalliga Nordost. Wenige Wochen später können es erneut die „Eisernen“ sein, gegen die man spielen muss – das Matthias-Pape-Gedächtnisturnier wirft seine Schatten voraus.

Bis zum sechsten Dezember sind die Jungs im Ligaspielbetrieb sowie im NOFV-Pokal gefordert, „erst danach gehen wir in die unmittelbare Vorbereitung. Die letzten beiden Wochen vor den Weihnachtsferien trainieren wir in der Halle. Geplant ist die Teilnahme an zwei Hallenturnieren. Und im neuen Jahr nutzen wir auch noch fast zwei Wochen für die Vorbereitung auf den Pape-Cup.“ Florian Schröder kann auf mehrjährige Erfahrungen bauen. Die letzte Auflage dieser inoffiziellen U15-Meisterschaft mit internationaler Beteiligung schlossen die Magdeburger Jungs bronzemedaillendekoriert ab. Zehn Jungs aus der U15 werden am zweiten Januarwochenende die Farben des 1. FC Magdeburg vertreten. Insgesamt zwanzig Teams spielen am ersten Turniertag in ihren ausgelosten Gruppen um die bestmögliche Platzierung, um am abschließenden Sonntag in Richtung Achtelfinale starten zu können.

„Jeder Jahrgang ist ein besonderer.“ Angesprochen, ob er sich an den vergangenen Jahren orientiert, formuliert Cheftrainer Florian Schröder seine Sichtweise auf das bevorstehende Turnier: „Jeder Cup, jeder Jahrgang, jeder Spieler schreibt seine eigene Geschichte. Ein Erfolg ist so nicht planbar oder vorhersehbar; da gibt es mannigfaltige Faktoren, welche eine Rolle spielen.“ Neues Trainerteam, zugeloste Gegner, Verletzungen, das Umgehen mit dem „Rampenlicht … „Aber es gibt zahlreiche Erfahrungen aus den letzten beiden Turnieren, die ich mitnehmen kann. Daraus schöpfe ich Kraft, auch für die richtigen Entscheidungen.“

Inzwischen ist es auf NLZ-Platz fünf dämmrig geworden, das Flutlicht zeichnet Schattenpfeile auf den Kunstrasen. Einige Sprints zum Trainingsabschluss, um Impulse auf die Waden zu bekommen, dann ist für heute die Übungseinheit beendet. Eine Momentaufnahme bleibt und ein wichtiger Baustein für jeden der Jungs und für das Mannschaftsgebäude.

Bild- und Textmaterial: Almuth Steinhoff