"Eine weitsichtige Entscheidung"
Nach dem DFB-Entscheid zur Verlegung der 3.Liga-Spieltage 28 und 29 sprach FCM.tv mit FCM-Geschäftsführer Mario Kallnik:
Die Fragen im Text:
Mario Kallnik, die Partie am Samstag wird zunächst bis nach Ostern verschoben, das betrifft auch unser Auswärtsspiel in Würzburg, was bedeutet dies für den 1. FCM und seine Fans?
Es ist bedauerlich, wenn ein Spiel abgesagt bzw. verschoben wird, denn wir haben uns auf ein großes Fußballfest gefreut. Aber ich halte es für sehr weitsichtig, sich mit der Verlegung Zeit zu verschaffen, um am Montag mit dem DFB in Frankfurt zusammen zu kommen und darüber zu sprechen, was die aktuelle Situation mit Blick auf Wettbewerbsgleichheit für die kommende Zeit bedeutet. Nicht unwichtig ist dabei auch die wirtschaftliche Seite der Drittligisten, wo es nicht ganz so leicht wie in Liga 1 oder Liga 2 ist. Denn in der 3. Liga sind die TV-Einnahmen geringer, demnach ist es die maximale Chance, welche man hiermit herausgeholt hat.
Welche Konsequenzen hat dies mit Blick auf bereits erworbene Tickets für das Heimspiel gegen Kaiserslautern?
Das Spiel ist verlegt worden, die Tickets behalten ihre Gültigkeit. Wenn ein neuer Termin für die Partie festgelegt wurde und diese stattfindet, können die Tickets verwendet werden.
Du bist Mitglied im Ausschuss der 3. Liga und ihr habt Euch hier für eine Verschiebung der Spieltage 28/29 stark gemacht, bevor es zu einem Ausschluss der Fans kommt, warum?
In Deutschland gibt es aktuell ein gesundheitliches Problem, welches sich sicher in den kommenden Tagen und Wochen noch verschärfen wird, insofern haben wir als Ausschuss geraten, die Liga zu betrachten und bei der Durchführung der Spieltage nicht zu vergessen, für wen wir in der 3. Liga Fußball spielen. Das sind die zahlreichen Fans in Deutschland, die den Fußball in den Stadien verfolgen und ihre Teams frenetisch unterstützen. Wenn das zu kurz kommt, muss man sich grundlegend hinterfragen, ob es noch richtig ist, was man jetzt tut. Im Ausschuss wurde also zum Ausdruck gebracht, dass man es nicht gegeben sieht, Partien ohne Fans zu bestreiten.
Natürlich ist die 3. Liga von der Wirtschaftlichkeit enorm betroffen, was mit Blick auf die TV-Einnahmen einen Unterschied zur 2. und 1. Liga darstellt. Deshalb war es uns als Ausschuss jetzt wichtig zu sagen, wir wollen die kommenden beiden Spieltage verschieben, um das Maximale an Chance herauszuholen.
Wie erfolgt(e) der Austausch mit den lokalen Behörden in Magdeburg bzw. dem DFB?
Der Austausch mit der Landeshauptstadt Magdeburg läuft sehr gut, wir sind bestens informiert und im ständigen Austausch. Persönlich halte ich die Entscheidung der Landeshauptstadt Magdeburg für absolut richtig, eine konsequente Entscheidung zu treffen und das Thema Gesundheit nach vorn zu stellen und Großveranstaltungen zu untersagen.
Was kannst du den Clubfans seitens des 1. FCM zum Thema Corona mit auf den Weg geben?
Wir haben uns im Verein eine grundlegende menschliche Meinung dazu gebildet und sind zu dem Entschluss gekommen, dass es nachvollziehbar ist, wenn Großveranstaltungen abgesagt werden und das Corona ein ernsthaftes gesundheitliches Problem ist. Am Beispiel Italien wird sichtbar, dass dies nicht zu unterschätzen ist. Wenn wir das Hauptproblem nicht lösen, macht es keinen Sinn, wirtschaftliche Dinge zu betrachten und viele Verschiebungen herbei zu führen. Wenn wir das Hauptproblem lösen, wird es auf der wirtschaftlichen Seite schneller zur Entspannung führen, wenn auch feststeht, dass es zu wirtschaftlichen Einbußen für Vereine und Unternehmen kommt.
Wie wird es nach diesen beiden Spieltagen aus deiner Sicht für den FCM in der 3. Liga weitergehen?
Der Normalzustand ist, die beiden Spieltage werden nachgeholt, d.h. uns erwarten natürlich weitere englische Wochen, dies trifft jedoch im Sinne der Wettbewerbsgleichheit alle Vereine. Am kommenden Montag werden alle Drittligisten zu einer außerordentlichen Managertagung in Frankfurt zusammenkommen, um gemeinsam den Dialog mit dem DFB zu vertiefen. Hier werden wir die weiteren Szenarien, welche möglicherweise auf uns zukommen, besprechen und gemeinsam überlegen, wie in welchen Fällen mit der Liga zu verfahren ist.