Fans und Unterstützer
sammeln 3.000 Euro Spendengeld
Ein Fahrtbericht von Almuth Steinhoff
Knapp 100 Kilometer auf dem Fahrrad zum vorletzten Auswärtsspiel der Saison? „Kann man mal machen, gibt’s auch woanders“, so die Meinung einiger Umstehender kurz vor zehn Uhr am Freitagvormittag. Zehn Männer und drei Frauen, die meisten im blau-weißen Aufstiegs-Shirt, warten am Westeingang der MDDC-Arena auf ihren besonderen Start in die Löwenstadt Braunschweig. Auch gut zwei Stunden später ein ähnliches Szenario: acht Radler treffen letzte Absprachen ob der günstigsten Route.
Dann aber ändert sich das Bild: zwei FCM-Akteure, ein Co-Trainer und der Pressesprecher des Clubs kommen zur aufbruchsbereiten Truppe dazu. Die Spieler Sirlord Conteh und Baris Atik drücken vor dem Mikrofon das aus, was alle Unterstützerinnen und Unterstützer dieser besonderen Fahrradtour vereint: mit dieser Aktion die Öffentlichkeit bewegen, Spenden sammeln, helfen und unterstützen. Die eingeworbenen Gelder (durch Kilometer-Paten) kommen dem Verein RheumaKinder e.V. und der Flüchtlingshilfe für ukrainische Kinder zu. FCM-Cheftrainer Christian Titz würde wahrscheinlich selbst in die Pedale treten, um für sein Herzensprojekt RheumaKinder zu werben, doch heute sind er und seine Mannschaft in der Mission Auswärtssieg gefordert.
Kurz vor dem Ziel: Blau-weißer Fanschal am Ortseingangsschild von Braunschweig.
Co-Trainer Silvio Bankert gesellt sich mit seinem Rennrad zu der kleinen Truppe, und kurz nach zwölf Uhr startet auch die zweite „Welle“. Inmitten der blau-weißen Radlertruppe fährt auch Andreas Müller, der Initiator der Spendentour. Oliver Stocklöw fungiert indes als „Mann für alle Fälle“, er hat Verpflegung und Wasserflaschen an Bord seines Transporters und wird spät am Abend einige Fahrräder wieder mit in die Landeshauptstadt zurücknehmen, genauso wie Anke Altmann, welche den zweiten Transporter fährt.
Eineinhalb Stunden später sind beide Gruppen gut vorangekommen. Nach gut der Hälfte der Strecke warten auf dem Parkplatz der Gedenkstätte Marienborn Physiotherapeutin Frances Anton und ihr Kollege auf müde Radlerbeine und verspannte Rücken – ein Angebot, welches nicht nur der „HSV-Sachse“ Steffen Heidenreich gern annimmt. Dieser hatte im Übrigen den weitesten Anreiseweg; schon halb vier morgens machte er sich aus Coswig auf den Weg, „um seine Rheumakinder zu unterstützen“. Die Anstiege der Hohen Börde liegen nun hinter den 21 Enthusiasten. Kurz vor Königslutter stößt die „12Uhr – Gruppe“ zu den früher Gestarteten hinzu, und die ersten Gruppenbilder werden gemacht. Noch knapp vierzig Kilometer unter anderem durch Königslutter – Bornum – Cremlingen müssen absolviert werden.
Cheftrainer Christian Titz (Mitte) und seine Mannschaft empfingen die Radfahrer in der Löwenstadt.
Je näher die Spenden-Radler der Löwenstadt kommen, desto häufiger klingt aus vorbeifahrenden Autos ein lautstarkes „Hup-Feedback“. Nächster Stopp: Ortsrand Braunschweig – diesmal Gruppenbild mit Schal über dem Ortseingangsschild. Noch ist genügend Zeit, die fünf Kilometer auf gut ausgebauten Fahrradwegen durch die Innenstadt Braunschweigs zu genießen, ehe die Truppe am Tageshotel Aufstellung nimmt, um den provisorischen Spendenscheck an Christian Titz zu übergeben und die Mannschaft zum Spiel zu verabschieden.
Die Mission Spendentour ist nun erfolgreich beendet, 3000 Euro können ihrer Bestimmung zugeführt werden. Inzwischen erfährt die besondere Fahrradtour auch in den sozialen Netzwerken ein durchweg positives Feedback. Und kurz vor dem Anpfiff nachgefragt: die 21 Radler würden eine ähnliche Aktion jederzeit wieder unterstützen!
von Almuth Steinhoff
Fotos: Almuth Steinhoff & Anke Altmann