„Ich freue mich sehr
auf die Fans“
FCM fragt nach bei Alexander Bittroff
Alexander Bittroff hat in der vergangenen Saison ganz neue Erfahrungen auf einer ungewohnten Position gemacht. Der 32-Jährige lief in der Rückrunde in der Innenverteidigung auf und bot dort starke Leistungen. Der FCM sprach mit ihm über seine Rolle als erfahrener Spieler, seinen Lieblingsort in Magdeburg und die Rückkehr der Fans ins Stadion.
Alex, Du hast in Deiner Karriere schon einiges gesehen. Was zeichnet den FCM aus?
Alexander Bittroff: Den Club zeichnet das super Stadion und vor allem die leidenschaftliche Fanszene aus. Leider habe ich noch kein Heimspiel im FCM-Trikot vor dieser Kulisse erlebt, kenne die Stimmung aber aus den Spielen mit meinen früheren Vereinen. Es war immer ein Hexenkessel und ich hatte wirklich jedes Mal eine Gänsehaut. Deshalb freue ich mich total, wenn ich das endlich als Blau-Weißer erleben darf.
Warum hast Du Dich in der vergangenen Saison für den Club entschieden?
Ich habe mich sehr gefreut, als die Anfrage kam. Der Club ist ein Traditionsverein, super aufgestellt, hat eine tolle Struktur und ein gutes Umfeld.
Was gefällt Dir an Magdeburg besonders gut?
Ich war häufig mit meiner Frau und unserem Hund an der Elbe spazieren, die Stadt gefällt mir richtig gut. Wegen Corona konnte ich ansonsten leider noch nicht so viel machen wie sonst. Das werde ich jetzt aber Schritt für Schritt nachholen.
Hast Du einen Lieblingsplatz?
Das Stadion, weil wir dort in der letzten Saisonphase viele Erfolge gefeiert haben und ich mich sehr auf die Rückkehr der Fans und die Stimmung freue.
In der vergangenen Saison bist Du von der Außen- in die Innenverteidigung gerückt. Wie groß war die Umstellung?
Eigentlich gar nicht so extrem groß, da ich in den vergangenen Jahren häufiger mal die Position gewechselt und mal Links- oder Rechtsverteidiger gespielt hatte. Im Training bin ich zudem hin und wieder in der Innenverteidigung aufgelaufen. Deshalb war es nichts komplett Neues für mich. Trotzdem habe ich auf dieser Position einige Stärken gefunden und eingebracht, die ich vorher noch gar nicht kannte. Ich fühle mich in der Innenverteidigung pudelwohl.
Alexander Bittroff gehört beim FCM zu den Führungsspielern.
Du hast neben Tobias Müller einen richtig guten Job gemacht. Ärgerst Du Dich, dass Du nicht schon früher in der Innenverteidigung gespielt hast?
2008 gab es beim FC Energie Cottbus eine Situation, als die Innenverteidiger-Position zum Erstliga-Heimspiel gegen Werder Bremen neu besetzt werden musste, da unter anderem ein Spieler gesperrt war. Leider hat sich der Trainer damals nicht für mich entschieden. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn ich damals schon in die Innenverteidigung gerückt wäre. Trotzdem möchte ich nicht zu viel zurückblicken und freue mich, dass es jetzt so gut passt.
Du bist erfahrener Führungsspieler, unsere Neuzugänge sind teilweise noch sehr jung. Wie läuft der Austausch?
Aktuell bin ich der älteste Spieler im Kader. Die jungen Spieler sind extrem lernwillig, geben im Training immer alles. Ich stehe gerne mit dem einen oder anderen Rat zur Seite, gebe Tipps. Das macht unheimlich viel Spaß und ich habe jedem gesagt, dass er immer zu mir kommen kann, dass ich immer ein offenes Ohr habe.
Was kannst Du mit Deinen 32 Jahren von den jungen Hüpfern noch lernen?
Vielleicht die eine oder andere technische Fertigkeit, die einige jüngere Spieler noch besser als ich verinnerlicht haben. Die Interessen neben dem Platz sind teilweise schon unterschiedlich. Wir achten deshalb darauf, dass wir in der Mannschaft einen Mittelweg finden. Wir schauen, dass jeder mal von seinen Hobbys in der Freizeit berichtet, wir uns austauschen und jeweils dem Anderen etwas mitgeben.
Du bist in der Lausitz in Senftenberg groß geworden, hast dann beim FC Energie Cottbus gespielt. Wie blickst Du auf Deinen Ex-Verein?
Die Entwicklung von Energie Cottbus verfolge ich mit viel Demut. Momentan befinden sich die Cottbuser im Wiederaufbau. Ich hoffe sehr, dass es für sie wieder etwas nach oben geht. Denn die 3. Liga kann einen Verein wie den FC Energie immer gut gebrauchen.
Der 32-Jährige wechselte im Verlauf der vergangenen Saison von der Außen- auf die Innenverteidigerposition.
Vor Deinem Wechsel zum FCM hast du beim KFC Uerdingen gespielt. Hat Dich die Entwicklung dort überrascht?
Das hatte sich in den vergangenen Monaten und Jahren leider abgezeichnet. Trotz des sportlichen Klassenerhalts hatte es neben dem Platz immer wieder geknirscht. Viel mehr möchte ich dazu gar nicht sagen.
Nach unserem starken Schlussspurt in der vergangenen Saison und dem vorzeitigen Klassenerhalt startet Ende Juli die neue Spielzeit. Was ist drin?
Es war schade, dass die Saison zu Ende war, da wir einen richtig guten Lauf hatten. Mit der Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, haben wir es jedem Gegner schwer gemacht. Das gilt es jetzt in der neuen Saison erneut unter Beweis zu stellen. Beim ersten Spiel in Mannheim werden wahrscheinlich viele Zuschauer im Stadion sein. Da müssen wir schauen, dass wir einen kühlen Kopf bewahren, alles geben und unser Spiel auf den Rasen bringen.
Worauf wird es ankommen?
Jeder Gegner wird sich wahrscheinlich etwas anders auf uns einstellen. Entsprechend wollen wir Lösungen finden, um uns trotzdem durchzusetzen. Grundlage ist eine stabile Defensive. Wir wollen hinten die Null halten, in der Offensive Akzente setzen und natürlich Tore erzielen.
Interview: Manuel Holscher, Fotos: 1. FC Magdeburg/Norman Seidler