Magdeburger Jungs mischen mit
„Wer, wenn nicht die U19, und wann, wenn nicht jetzt“
Plötzlich ging alles ganz schnell: ein Telefonat, zwei Corona-Tests, und schon standen die Jungs nicht nur auf der Kaderliste, sondern auch mit den Profis auf dem Platz. Während Julian Weigel, Oliver Pöllmann, Tom Schlitter und Lukas Böhm bereits spielberechtigt sind, wurden die geforderten Unterlagen für Theo Ogbidi und Hannes Rückert termingerecht nachgereicht. „Jugend forscht“, zu Beginn des Re-Starts allenfalls ein Gedankenspiel, nahm aufgrund der akuten Verletzungsprobleme schneller als gedachtkonkrete Züge an, wobei die U19-Torhüter (beide Jg.2002) gleich zu Beginn vom Kleingruppentraining profitierten.Auch das 01er-Quartett fand sich rasch in die neue Situation hinein. Alle sechs Youngster haben zumindest die A-Jugend-Schule des 1. FCM durchlaufen und kennen den jetzigen Cheftrainer Thomas Hoßmang noch als NLZ-Coach.
„Körperlichkeit und Tempo“ (Oliver), „Entscheidungsfindung und Videoanalysen“ (Tom), „genauestes Videostudium und Ratschläge von den älteren Spielern“ (Lukas), „genaue taktische Anweisungen“ (Theo), „Spieltempo und Schnelligkeit in den Entscheidungen“ (Hannes) beeindrucken die Youngster und motivieren sie zudem, eine Schippe draufzulegen, die für einen eventuellen Einsatz bei den Profis notwendig sind. Cheftrainer Thomas Hoßmang setzt auf die Einbindung des Nachwuchses, und für „Jule“ Weigel sowie Theo Ogbidi war die Ersatzbank das erfolgreiche Premierensprungbrett. Der aktuelle Co-Trainer Matthias Mincu sieht das Sextett ebenfalls nicht nur als Lückenfüller.
Torhüter Tom Schlitter war bereits mehrfach für den Kader nominiert. Foto: Sportfotos-MD
Als U19-Coach weiß er, wie seine Jungs ticken. „Sie sind enorm fleißig, schieben professionell Extraschichten in der Vor- und Nachbereitung des Trainings. Es ist in diesen englischen Wochen ein schmaler Grat, den wir mit den jungen Spielern bei dieser Belastung gehen. Sie sollen nicht überfrachtet werden.“
Die Jungs merken, dass sie ernst genommen werden und verinnerlichen jeden der Ratschläge des Trainerteams, aber auch die Tipps der Profis. Und dann kann es eben ganz schnell gehen: „… und der Torschütze zum Last-Minute-Ausgleich: unsere Nummer 32, Julian Weigel!“
Der Sechser mit sehr guten offensiven Qualitäten sicherte mit seinem Treffer den Punktgewinn gegen den HFC. Als Sahnehäubchen obendrauf gab es für den 18-jährigen Drittliga-Debütanten die Auszeichnung „Volltreffer der Woche“ (MDR / Sport im Osten); 60 Prozent der Voting-Teilnehmer sahen das platziert ins rechte Eck geschossene Tor auf Platzeins. Und vielleicht steht in den letzten noch ausstehenden Spielen wieder einer der Youngster als Einwechsler parat, oder womöglich auch in der Startelf.
Text: Almuth Steinhoff