Nichtabstieg auf
der Ziellinie gesichert
U19 des FCM bleibt weiter erstklassig
Vergangenen Samstag, kurz vor 15 Uhr im Stadion an der Berliner Friedrich-Ebert-Straße: ABPFIFF und KLASSENERHALT!!! Die Magdeburger U19-Jungs schrien sich ihre pure Erleichterung von der gebeutelten Fußballer-Seele und versammelten sich Minuten später in ihren „Klassenerhalt“-Shirts unter einem überdimensionalen Club-Banner. Das Fotofinish trotz Niederlage beim Tabellensechsten Viktoria Berlin gewonnen – das nennt man dann wohl eine Punktlandung. Weil zuvor zwei Matchbälle und die dringend benötigten Punkte buchstäblich vom Fuß gerutscht waren, stand der letzte Spieltag in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost unter einem besonderen Stern. Beide Ligavertreter aus Sachsen-Anhalt konnten noch absteigen, hatten aber auch den Verbleib in Deutschlands höchster Spielklasse selbst in der Hand. Zudem spielten mit dem VfL Osnabrück und dem FC St. Pauli zeitgleich weitere Abstiegskandidaten gegeneinander.
Vielleicht war es das Beibehalten der gewohnten Abläufe, das gemeinsame Frühstück vor dem Berlin-Spiel, die Hinfahrt mit dem Bus der „Ersten“ oder auch die positive Anspannung in den vergangenen Wochen: erlebte man in den letzten Tagen die U19-Mannschaft auf und neben dem Platz, sah man ein wirkliches Team, welches an den Schwierigkeiten der Saison gewachsen ist. „Totgeglaubte leben länger“ – diese Mannschaft meldete sich durch eine ungeschlagene Achter-Serie „wie Phönix aus der Asche“ zurück im Ligageschehen. Zu Gast bei Viktoria Berlin genügte ein Unentschieden, „aber natürlich wollen wir die Spiele gewinnen“, gab Cheftrainer Petrik Sander die Richtung vor.
Trotz der 0:2-Niederlage bei Viktoria Berlin gelang der U19 um Jermain Nischalke (links) der Klassenerhalt. Foto: Vincent Gehrke
90 Minuten Abstiegskampf, oder besser: „Klassenerhalt-Matchday“ mit roter Karte gegen Eldin Dzogovic, dem Umstellen auf Viererkette, zwei Gegentoren (dem Spiel in Unterzahl geschuldet), dazu die Abmachung, keine Informationen von der Bank zu den Spielständen auf den anderen Plätzen. Diese anderthalb Stunden waren in der Tat nichts für schwache Nerven. Es war das Glück des Tüchtigen, welches schlussendlich das „Flaggschiff“ des Magdeburger Nachwuchsleistungszentrums ins sichere Bundesliga-Fahrwasser der nächsten Saison leitete. Denn die Begleitumstände spielten den Blau-Weißen in die Karten: Im Spiel des Jahres für die U19 des VfL Osnabrück an der Bremer Brücke gegen den FC St. Pauli gab es nach bravouröser erster Halbzeit des Gastgebers ein regelrechtes Scheibenschießen (1:9). Die Niederlage des Halleschen FC gegen Hertha BSC besiegelte deren bitteren Gang in die Regionalliga. So bleibt die A-Jugend des 1. FC Magdeburg weiter erstklassig. Diese Ziellinie hat auch die U17-Mannschaft fast sicher erreicht. Zwei Spieltage vor Saisonabschluss sollte nichts mehr anbrennen; Mitkonkurrent Tennis Borussia müsste ein wahres Torfestival zelebrieren und die Clubjungs zugleich zweimal hoch verlieren…
Einem trainingsfreien Montag für die U19-Jungs folgt nun die Vorbereitung auf das Landespokal-Halbfinale am 7. Mai gegen den VfL Halle. Pandemiebedingt spielen die vier ranghöchsten Teams aus Sachsen-Anhalt den Landespokalsieger aus, um einen Teilnehmer für den DFB-Pokal zu melden. Im angestrebten Finale könnten dann der HFC oder der SV Fortuna Magdeburg auf den 1. FC Magdeburg warten. Klassenerhalt und Pokalsieg – besser könnte die aufregende Saison 2021/22 nicht zu Ende gehen!
von Almuth Steinhoff
