FCM verliert 1:0, Ernst erleidet Außenknöchelbruch

Schmerzhafter

Abend in Duisburg

Profis

FCM verliert 1:0, Ernst erleidet Außenknöchelbruch
Anlässlich des 27. Spieltags der 3. Liga 2019/2020 war der 1. FC Magdeburg am heutigen Freitagabend beim Tabellenführer MSV Duisburg gefragt. In einer umkämpften Partie reicht den Gastgebern ein Treffer von Ben Balla in Halbzeit eins (26.) zum 1:0 Heimsieg. In Halbzeit zwei brach Ahmet Engin Außenverteidiger Dominik Ernst mit einem bösen Einsteigen das Sprunggelenk und kassierte zurecht die Rote Karte. Die Überzahl konnte der FCM nicht zum Ausgleich nutzen, sodass die Partie in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena 1:0 endete.
 
Müller, Ernst und Laprevotte neu dabei
Tobias Müller ersetzte Jürgen Gjasula in der Innenverteidigung, dieser hatte gegen Jena seine 5. Gelbe Karte kassiert und war zu einer Pause gezwungen. Co-Kapitän Timo Perthel verließ die defensive Dreierkette, für ihn bekam Dominik Ernst einen Platz im ersten Aufgebot. Im Mittelfeld gab Charles-Elie Laprevotte sein Debüt unter Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz und durfte von Beginn an ran, Rico Preißinger rückte zunächst auf die Bank. Als die Akteure ihre Positionen einnahmen, deutete alles auf eine 4-4-2-Formation hin.
 
Auf Seiten der Gastgeber fehlte Mittelfeldmann Tim Albutat, auch er war aufgrund einer 5. Gelbe Karte nicht dabei. Für ihn agierte der junge Lukas Daschner von Beginn an. Innenverteidiger Vincent Gembalies musste für den erfahrenen Marvin Compper aus der ersten Elf weichen. MSV-Coach Lieberknecht hatte sich somit für offensives Personal und eine ebenfalls offensive Grundausrichtung entschieden.
 
Kaum Highlights zu Beginn
Punkt 19:00 Uhr ertönte das Startsignal zum Anstoß von Schiedsrichter Florian Badstübner. Die blau-weiß gestreiften Zebras hatten gegen die in schwarz gekleideten Magdeburger angestoßen. In den Anfangsminuten versuchten es beide Mannschaften mit langen Bällen in die gefährliche Zone des Gegners vorzudringen. Doch dass sich das Geläuf in einem ungünstigen Zustand befand, erkannte man schnell daran, dass es auf beiden Seiten ungewöhnliche Fehlpässe gab.

In der 15. Minute war der Club das erste Mal auf der rechten Seite durchgebrochen, Ernst hatte Chahed im Zentrum vergebens gesucht, holte aber einen ersten Eckball heraus. Nur drei Minuten später eine identische Szene: diesmal hielt Costly den Kopf an die Ernst-Flanke, verzog aber. So auch Vermeij in der 20. Minute nach einer guten Flanke aus dem Mittelfeld. Es waren überschaubare Anfangsminuten, doch gewann die Partie ab Minute 24 an Tempo. Zunächst hatte sich Bertram das Leder bei einer Umschaltsituation zu weit vorgelegt und eine gute Chance verpasst.
 
Ben Balla trifft mit erstem Schuss
Im Gegenzug waren die Hausherren mit dem ersten Schuss aufs Tor erfolgreich. Ben Balla wurde auf der linken Seite nur ungenügend gestört, zog nach innen und schlenzte den Ball unhaltbar ins rechte Eck. In der 33. Minute hatte die Wollitz-Elf Glück, dass der nächste gute Abschluss von Stoppelkamp nicht die Linie überquert hatte. Müller konnte den Ball noch rechtzeitig vor der Torlinie klären. Nach dem Gegentreffer taten sich die Magdeburger schwer, offensive Akzente zu setzen.

Immer wieder waren aufgrund der schlechten Platzverhältnisse unkoordinierte Zweikämpfe und missglückte Pässe zu sehen. Die beste Chance auf den Ausgleich hatte man sich in der 42. Minute erspielt, als Costly von links in die Box eingab und Ernst den Ball mit der Brust Richtung Tor drückte. Torhüter Weinkauf war zur Stelle und konnte parieren. So ging es mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Engin sieht Rot
Zur zweiten Halbzeit hatte Cheftrainer Pele Wollitz mit der Hereinnahme von Conteh für Bertram den ersten Wechsel getätigt und wollte die Offensive beleben. Und zunächst schien der Plan aufzugehen: In der 53. Minute verlängerte Conteh einen Ball auf Chahed, dessen Direktabnahme hauchzart am Kasten vorbeizischte. Die Gastgeber hatten sich weitestgehend tief in die eigene Hälfte zurückgezogen, kamen sie nur noch gelegentlich zu sicherem Ballbesitz.

Lediglich beim Schuss von Engin in der 55. Minute musste Behrens zupacken. Fünf Minuten später folgte die unschönste Szene des Spiels: Ernst hatte sich den Ball an Engin vorbeigelegt, der Duisburger trat dem Magdeburger von hinten in die Beine und brach ihm den Außenknöchel. Zurecht sah der Übertäter den Roten Karton und musste das Feld verlassen – ebenso wie Ernst, der durch Patrick Möschl ersetzt wurde.

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Nach einem beherzten Auftritt endet der Abend von "Dodo" in der 63. Minute auf der Trage - schnelle und gute Besserung! (Foto: Sportfotos Magdeburg)
 
Fehlende Durchschlagskraft
Dem FCM blieb nun noch eine halbe Stunde in Überzahl, um Zählbares aus dem Ruhrpott zu entführen. Unermüdlich liefen die Elbestädter nun an und brachten unzählige Flanken und Hereingaben in die Box, welche jedoch zumeist große Gefahr vermissen ließen. In der 79. Minute einteilte Conteh seinen Bewachern auf der linken Seite, zog bis zur Grundlinie und legte in den Rücken der Abwehr, doch kamen weder Beck noch Costly an die Kugel. Harant kam für Laprevotte hinein und die Wollitz-Elf versuchte es nun mit der Brechstange. Aber auch die Abschlüsse von Harant (83./87.) waren glücklos. Mit dem Ablauf von fünf Minuten Nachspielzeit beendete Badstübner die Begegnung.
 
„Wir waren zu passiv, unser Anlaufverhalten hat nicht so funktioniert wie wir es wollten. Das Gegentor war billig verteidigt. Ansonsten gab es wenige Chancen. Nach der Halbzeit haben wir mehr Wucht entwickelt, aber nach der Roten Karte war es ein anderes Spiel. Punkte haben wir uns heute nicht verdient“, so Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz nach dem Spiel.
 
In der kommenden Woche erwartet der 1. FC Magdeburg den 1. FC Kaiserslautern zum Heimspiel in der MDCC-Arena Magdeburg. Anstoß ist am Samstag, den 14.03.2020, um 14:00 Uhr.
 
 
Tore: 1:0 Yassin Ben Balla (26.)
 
MSV Duisburg: Leo Weinkauf – Lukas Boeder, Marvin Compper, Joshua Bitter, Lukas Scepanik, Lukas Daschner (74. Arnold Budimbu), Yassin Ben Balla, Ahmet Engin, Maximilian Jansen, Moritz Stoppelkamp (85. Matthias Rahn), Vincent Vermeij (90. Petar Sliskovic)
 
1. FC Magdeburg: Morten Behrens – Brian Koglin, Tobias Müller, Dominik Ernst (63. Patrick Möschl), Leon Bell Bell, Marcel Costly, Thore Jacobsen, Charles-Elie Laprevotte (Philipp Harant), Tarek Chahed, Sören Bertram (46. Sirlord Conteh), Christian Beck
 
Zuschauer: 12.239 (Schauinsland-Reisen-Arena, Duisburg)
 
Die Pressekonferenz mit den Cheftrainern Claus-Dieter Wollitz (1. FC Magdeburg) und Torsten Lieberknecht (MSV Duisburg):