„Was macht eigentlich…"

NLZ

„Was macht eigentlich…" Max Heidel

von Almuth Steinhoff

Das Bild im Raum 4.12 im Magdeburger Sportgymnasium zeigt in der hinteren Reihe einen hochgewachsenen blonden Siebtklässler mit der heute noch charakteristischen Frisur, die in dieser Zeit sein Markenzeichen wurde: der „Heidel-Scheitel“. Max wurde wie Freund „Klumpi“ zur siebten Klasse ein Internatskind, „ich bin vom FC Grün-Weiß Piesteritz bei Wittenberg elbaufwärts nach Magdeburg gewechselt“. Das „kleine“ Sportinternat hat noch heute die Zimmeraufteilung, wie Max sie aus seiner Sportschulzeit kennt: Zweibettzimmer, Clubräume, Sanitäranlagen und das Erzieher-Zimmer. Zimmerkollegen seinerzeit waren Justin Bender und später Dean-Justin Müller.

Auch Max erzählt von mancher „Zocker“-Stunde: „Hinter dem Internatsgebäude – wir haben eigentlich den ganzen Tag Fußball gespielt; Fußballtennis und Mini-WM nach dem Training, danach oft auch PlayStation; hier habe ich gegen Flori Krüger fast alles gewonnen.“ Oft waren die Jungs aber nach dem Training noch auf dem Platz und in der Umkleide zusammen. Etwas wehmütig blickt Max auf diese Zeit: „Was ich aktuell am meisten vermisse, sind die zwei bis drei Stunden, wo wir in der Kabine zusammensaßen und einfach nur ‚Paste‘ erzählt haben.“  Im Gegensatz zu anderen Gleichaltrigen, die aus verschiedenen Gründen abgegangen sind, hat Max Heidel das Abitur am Magdeburger Sportgymnasium bestanden. „Im Nachhinein bin ich überrascht, wie viele aus unserer Klasse dann tatsächlich das Abitur geschafft haben.“ Über den zu Hause schon angekündigten Abi-Schnitt, „der dann auf dem Zeugnis nach oben korrigiert war“, erzählt Max schmunzelnd, wenn er auf die letzten beiden Schuljahre zurückblickt.

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Max Heidel im Rahmen seiner Trainertätigkeit bei der U23. Foto: FCM / Norman Seidler

Ganz losgelassen hat ihn das schulische Umfeld nicht. Mit Sicherheit haben auch Max` Trainer Thomas Hoßmang und Matthias Mincu dafür gesorgt, dass schon im Spieler Max Heidel der Gedanke an eine Trainertätigkeit reifte. Mehrmals wöchentlich quert er den Schulhof, schaut in der Mensa rein oder auch im Internat … nun aber als verantwortlicher NLZ-Trainer, der speziell für die Torhüterausbildung zuständig ist.

 

Aber von vorn: „Als wir mit der A-Jugend in die Junioren-Bundesliga aufgestiegen sind, war meine Zeit als U-19-Spieler vorbei. Parallel hatten es die Profis erstmals in die zweite Liga geschafft. Dafür reichten meine Leistungen aber nicht. Regionalliga war für mich kein Thema; ich habe mich entschieden, in Magdeburg zu bleiben und zu studieren.“ Nicht jeder Weg führt sofort zum Ziel, Max Heidel hat in den letzten Jahren ausprobiert und verworfen, neue Impulse wirken lassen und alte Kontakte genutzt.

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Max Heidel im Dress der U19. Foto: FCM / Nicole Otremba

Eintracht Elster und Askania Bernburg als Aktiver, Student an der Uni Magdeburg, Ausbildung zum Immobilienkaufmann, NLZ-Torwartkoordinator, UEFA-Torwarttrainer-B-Lizenz – Max` Vita liest sich spannend und ist es auch. „Derzeit bin als hauptamtlicher Torwart-Koordinator am NLZ tätig. Bei der U23 des 1. FC Magdeburg fungiere ich an den Wochenenden als Co-Trainer.“ Trotz des attraktiven Jobs bei der WoBau „bin ich froh, diesen Schritt gemacht zu haben, hin zur Arbeit im und für den Sport“. Im Jahr 2025 kann sich Max für die Torwarttrainer-A-Lizenz bewerben. Bis dahin und natürlich auch langfristig möchte der 24-Jährige möglichst viele „Magdeburger Jungs“ in den Profibereich begleiten.