
Die U17 des 1. FC Magdeburg hat Großes vor
Nein, die U17-Kicker haben nicht die Sportart gewechselt. Es sind diese Fußballspiele, die einen ganz besonderen Charakter und deshalb auch einen hohen Erinnerungswert haben. Haushoch führen, um dann noch zu verlieren – Lehren gibt es nach der 4:6-Auswärtsniederlage gegen den Hamburger SV mit Sicherheit nicht nur für die Defensive „Das Spiel vom letzten Wochenende hat einen hohen Stellenwert für uns; wir nutzen die Niederlage, um alles zu reflektieren und kritisch mit uns umzugehen.“ Cheftrainer Matthias Mincu weiß um die Wichtigkeit solcher Situationen. Nach acht Siegen in Folge ist es notwendig, „sich zu erden.“ In dem zum großen Teil hochklassigen Auswärtsspiel wurde den Jungs aufgezeigt, „welches Niveau jetzt in höherer Frequenz bei jeder Begegnung auf uns wartet.“ Gemeint sind die Spiele in den noch nicht ausgelosten vier Sechsergruppen.
Fragt man die Magdeburger Jungs rückblickend nach den „Zutaten“ für ihren „Achter-Lauf“, fallen unter anderem die Worte „Jugend trainiert für Olympia“ („da haben wir den Schalter umgelegt“) und den Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft. Mittelfeldspieler Jaden Gussmann erinnert sich oft an dieses Gefühl, „in Berlin als Turniersieger vom Platz zu gehen.“ „Dieses kann man in positive Energie umsetzen“, ergänzt Torhüter Roderic Pagel, den die Unkonzentriertheit in Hamburg ärgert. Mannschaftskollege Martin Hofmann, seines Zeichens auch für die Kabinen-Mugge zuständig, beschreibt „den Kreis vor jedem Spiel in der Kabine“. Dazu Musik eines ukrainischen Rappers, welche ablenkt, pusht und zum festen Ritual gehört.
Das Trainer-Trio um Cheftrainer Matthias Mincu ist jederzeit für die Jungs da, fungiert oft auch außerhalb der Trainingseinheiten als Anlaufstelle für persönliche Gespräche. „Herr Mincu, Herr Pöllmann und Herr Mühmer sehen wir häufiger als unsere Eltern“, beschreiben die Internatsschüler die Befindlichkeiten unter der Woche und auch häufig an den Wochenenden.
Nach der Vorrunden-Phase (Tabellenplatz zwei hinter dem VfL Wolfsburg und vor dem HSV) „werden wir jetzt bis zum 17.12. trainieren. Inhalte sind vor allem die Athletik und die Fußballfitness. Da wollen wir einen großen Schritt weiterkommen.“ Matthias Mincu und seine beiden Co`s haben einen klar strukturierten Plan ausgegeben, der ab Anfang Januar eine fünfwöchige Vorbereitungsphase mit voraussichtlich drei Testspielen vorsieht. „Zum ersten Spieltag am 7./8.2. wollen wir in Topform sein.“
Während die Jungs „natürlich mindestens das Achtelfinale anstreben“, ist für den Cheftrainer besonders wichtig, „mit welchem Mut und Selbstbewusstsein wir in dieser Liga auftreten.“ Linksverteidiger Phil Heckeroth äußert sich dann auch selbstbewusst: „Wenn wir bereit sind, alles zu geben und die Inhalte auf den Platz bringen, ist jedes Team schlagbar.“ Da sind sie, die beiden großen und wichtigen Eckpfeiler: körperliche und mentale Stärke. Und da ist auch das machbare Ziel mit dem (ersten) Stopp „Achtelfinale“ – die Jungs träumen davon und werden jeden Tag hart dafür arbeiten.
Von Almuth Steinhoff



