Ein Kapitel der Sportgeschichte
Vor 50 Jahren traf Jürgen Sparwasser gegen die BRD
Am 22. Juni vor 50 Jahren ist gegen 21 Uhr im Hamburger Volksparkstadion ein unvergessliches Kapitel deutsch-deutscher Sportgeschichte geschrieben worden. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 trafen zum einzigen Mal die beiden deutschen Fußball-Nationalmannschaften der BRD und der DDR aufeinander. In den blauen Trikots der DDR-Auswahl liefen damals auch zwei Spieler der 1. FC Magdeburg auf: Martin Hoffmann und Jürgen Sparwasser. Letzterer entschied in der 77. Minute mit seinem Tor überraschend das Spiel zugunsten der DDR.
Während im „Arbeiter-und-Bauern-Staat“ der Sieg überschwänglich gefeiert und politisch instrumentalisiert wurde, kam die Niederlage für Beckenbauer & Co zur rechten Zeit. Die Mannschaft raufte sich zusammen, gewann die folgenden vier Spiele und wurde Weltmeister.
Die DDR schloss die Vorrundengruppe 1 zwar als Erster ab, erwischte dadurch aber die schwierigere Hauptrundengruppe und verlor gegen Brasilien (0:1) sowie Vize-Weltmeister Niederlande (0:2).
Durch ein 1:1 gegen Argentinien im letzten Gruppenspiel sicherte sich die DDR den dritten Platz in ihrer Hauptrundengruppe und konnte bei ihrer ersten und einzigen WM-Teilnahme ein sehr respektables Ergebnis erzielen.
Ebenfalls während der Weltmeisterschaft im Einsatz waren Jürgen Pommerenke und Wolfgang Seguin sowie die spätere FCM-Legende Joachim Streich, damals allerdings noch in Diensten des F.C. Hansa Rostock.
Fotos: FCM / Archiv