Almuth Steinhoff blickt auf die Spielzeit unserer U-14-Mannschaft.

Eine spannende Saison​​​​​​​

NLZ

Almuth Steinhoff blickt auf die U-14-Mannschaft

Es ist nicht wirklich kühl gewesen im Büro von Ike Brandt am vergangenen Freitag, am sichtbaren Ende einer intensiven Arbeitswoche. Genauer betrachtet trieben die schwülen Temperaturen schon beim Sitzen die Schweißperlen auf die Stirn. Und zu Ende war die Arbeitswoche auch noch nicht; das Abschlusstraining am Nachmittag und das Ligaspiel am Samstag standen noch im Plan, also konnte Wochenende erst am Sonntag stattfinden – für das Trainer-Duo und die Mannschaft.

Der Co-Trainer der U14 des 1. FC Magdeburg nimmt sich trotzdem noch Zeit, spricht über die 19 Jungs, die den aktuellen Kader bilden, erläutert die Herausforderungen im neuen Schul- und Trainingsjahr. Schule und Training – beides im Zusammenhang zu sehen, vielleicht umfassender als andere Trainerkollegen, „das bringt meine Funktion im Verein mit sich“, beschreibt der 26-Jährige seinen Platz im HB-Immobilien-Nachwuchsleistungszentrum (NLZ). Als Pädagogischer Leiter zeichnet er für die Zusammenarbeit des Vereins mit Schulen und Internaten verantwortlich, fungiert als Kinderschutzbeauftragter und erster Ansprechpartner, wenn es im „Verein-Ausbildungsstätte-Eltern“-Dreieck nicht optimal läuft. „Zurzeit stehen das Organisieren von Nachhilfe-Angeboten und regelmäßige Besuche im ‚kleinen‘ Sportinternat auf der Agenda.“ Die meisten auswärtigen Jungs haben sich schon an die Selbstständigkeit gewöhnt, leben unter der Woche nach einem (mehr oder weniger) strengen Plan. Cheftrainer Andreas Sommermeyer und Co Ike Brandt sind in dieser Zeit erste „Anlaufstelle“, vermitteln neben den Trainingsinhalten vor allem das Gefühl, „dazuzugehören, zu einem ganz besonderen Verein“.

Dazuzugehören – wichtig und inzwischen mit einem Ritual verbunden, das vor jedem Spiel zeigt, dass da eine eingeschworene Truppe zusammenwächst: Motivationskreis, Mannschaftskreis, oder ganz einfach „Fußballclub Magdeburg!!!“ Aus 19 Kehlen hört sich das stimmgewaltig an. Am vergangenen Samstag beim Ligaspiel gegen RB Leipzig half diese Lautstärke jedoch nicht: Nach dreimal dreißig Minuten Spielzeit standen lediglich zwei FCM-Tore, auf der Gegnerseite dagegen sieben Treffer. „Das Ergebnis war echt hart. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht und wurden konsequent dafür bestraft. Besonders am Anfang des Spiels hatten unsere Jungs aber auch ein paar gute Phasen, in denen sie sich Torchancen erarbeiten konnten.“
 


Neun Teams spielen in der U-14-NLZ-Talenteliga Nordost sowohl Hinrunde als auch Rückrunde; der Spielmodus ähnelt somit dem der U-17- und U-19-Mannschaften. Testspiele sowie ein Turnier im nächsten Sommer füllen die wettkampffreien Wochenenden. Im ersten Spiel gewannen die Jungs übrigens mit 7:5 gegen den 1. FC Union Berlin. Einem Auswärtsspiel beim FC Carl Zeiss Jena am kommenden Wochenende folgt die nächste Ligabegegnung erst nach den Herbstferien.

Die Jungs sind trotz der hohen Heimniederlage nicht unbedingt geknickt. „Eigentlich haben wir das ganz gut verkraftet“, meinte Johann. Der junge Kicker spricht vor allem von dem Spaß am Training, der dann vielleicht den Ärger weggespült hat. Niklas berichtet: „Unser Saisonauftakt gegen Union Berlin war wirklich erfolgreich, wir haben uns sehr verbessert.“ Mehr Zeit haben die jungen Fußballer aber nicht, denn der „ZSport“ ruft. Für die Sportschülerinnen und Sportschüler mit einer „L-Einstufung“ bedeutet das zweimal zusätzliches Training am Vormittag. „Hier können wir in kleinen Gruppen sehr individuell arbeiten und technische Details verfeinern.“ Co-Trainer Ike Brandt nutzt gern diese 60 Minuten, um „Schwachstellen-Übungen“ einzubauen. Als studierter Sportwissenschaftler bemüht er sich um eine ganzheitliche Sicht auf die Jungs.

Das Hobby zum Beruf machen – quasi eine Berufung zu leben – ist der Traum vieler junger Menschen. Was bei den beiden Trainern in Erfüllung gegangen ist, kann in den kommenden Jahren bei den jetzigen U-14-Spielern in Ruhe reifen – die Voraussetzungen haben sie am HB-Immobilien- Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Magdeburg.

Text: Almuth Steinhoff