Ein offener Austausch mit der aktiven Fanszene ist für uns essenziell. Ergänzend zur Veröffentlichung der Fanszene haben wir ein Statement verfasst.

Erklärung des 1. FC Magdeburg

Verein

Für eine gerechtere Handhabung von Pyrotechnik und Verbandsstrafen

Ein offener und kontinuierlicher Austausch mit der aktiven Fanszene ist für uns essenziell. Auch beim Thema zur Handhabung von Pyrotechnik und Verbandsstrafen standen und stehen wir im engen Dialog. Ergänzend zur Veröffentlichung der aktiven Fanszene haben wir folgendes Statement verfasst:


Als 1. FC Magdeburg setzen wir uns für eine überfällige Reform des aktuellen Systems der Verbandsstrafen ein. Unser Ziel ist es, einen konstruktiven Dialog mit den relevanten Anspruchsgruppen – darunter DFB, DFL und politische Vertreter – zu führen, um gemeinsam eine faire, sicherheitsorientierte und zukunftsfähige Lösung zu finden.

Wir fordern eine grundlegende Überarbeitung der bisherigen Sanktionspraxis. Die aktuellen Regelungen führen zu erheblichen wirtschaftlichen Belastungen für die Vereine und verschärfen gleichzeitig die Spannungen zwischen Fans und Vereinsführungen. Dabei sollten alle Beteiligten ein Interesse daran haben, die Kultur und die Leidenschaft in den Stadien zu bewahren und weiterzuentwickeln.

Unsere Kernkritikpunkte:

  1. Wirtschaftliche Belastungen: Die anhaltenden Strafzahlungen belasten insbesondere Vereine in den unteren Ligen erheblich und gefährden deren Wettbewerbsfähigkeit.
     
  2. Zwangslage der Vereine: Durch Lizenzvereinbarungen sind Vereine verpflichtet, die sportgerichtlichen Sanktionen zu akzeptieren, was oft zu Konflikten zwischen Vereinen und Fans führt.
     
  3. Fehlender Fokus auf Sicherheit: Die positive Entwicklung im sicheren Umgang mit Pyrotechnik finden keine angemessene Berücksichtigung.
     
  4. Keine nachweisbare Wirkung: Trotz steigender Strafen ist der Einsatz von Pyrotechnik in den Stadien nicht zurückgegangen – ein klarer Hinweis auf die mangelnde Effektivität der bisherigen Maßnahmen.
     
  5. Unfaire Mehrfachbestrafungen: Die Weitergabe von Strafzahlungen an Fans führt zu untragbaren Doppel- oder Dreifachbestrafungen.

Ein konstruktiver Reformvorschlag:

Ziel ist es, Teil des „Arbeitskreises Verbandsstrafen“ zu werden und sich in dieser Runde für eine Weiterentwicklung der aktuellen Praxis einzusetzen. Dies umfasst u.a.:

  • Differenzierte Strafzumessung: Eine stärkere Berücksichtigung der Umstände, des Motivs und des Gefährdungspotenzials bei der Festlegung von Strafen.
     
  • Anreize für Prävention: Vereine sollen durch Sicherheitsmaßnahmen und präventive Arbeit die Möglichkeit erhalten, Strafen zu reduzieren.

Als Verein unterstützen wir eine lebendige und verantwortungsvolle Fankultur. Pyrotechnik, sicher und verantwortungsvoll eingesetzt, kann ein wichtiger Bestandteil dieser Kultur sein. Eine Reform der Strafenpolitik darf daher nicht als reine Konfrontation verstanden werden, sondern als Chance für alle Beteiligten, gemeinsam Lösungen zu entwickeln, die Sicherheit und Fankultur vereinen.

Wir appellieren an die Verbände, sich diesem Dialog zu öffnen und die Interessen der Basis – Vereine und Fans – in den Mittelpunkt zu stellen.

Unterzeichner:

Der 1. FC Magdeburg