Trainerin Isabell Reppin arbeitet mit dem FCM-Nachwuchs an der Lauftechnik, um diese zu optimieren.

Frauenpower – es „läuft“ im HB-Immobilien-NLZ

NLZ

Von Almuth Steinhoff

Isabell Reppin hat schon verschiedene Trainingsoutfits getragen. Lauftights, Funktionsshirts, aber auch Reitstiefel und Reitkappe. Aktuell ist sie ganz in Schwarz unterwegs. Mehrmals wöchentlich arbeitet die 20-Jährige bei den einzelnen NLZ-Teams als Lauftechnik-Trainerin aktiv, ist sozusagen die „Frau für die schnellen Beine“ der jungen Kicker. Einer festen Altersgruppe ist sie nicht zugeordnet, denn läuferische Potentiale haben fast alle Nachwuchsspieler. „Ich bin eher durch Zufall in diesen Aufgabenbereich hineingerutscht. Die NLZ-Leitung suchte jemanden, der „von außen, also nicht mit „Fußball-Augen“ auf die Lauftechnik der Jungs draufschaut und diese optimiert“, beschreibt sie ihren „fußballerischen Werdegang“.

Von Beginn an investierte Isabell Reppin sehr viel Zeit, um die Übungseinheiten optimal gestalten zu können. „Wöchentlich besprechen wir in den einzelnen Trainer-Teams den „Lauftechnik-Bedarf“. Dieser hängt natürlich vom Wochentrainingsplan der einzelnen Mannschaften ab“, schildert sie den Arbeitsumfang. Momentan ist bei den jüngeren Mannschaften einmal wöchentlich „LTT“ angesetzt. In der U16 hingegen „schraubt“ Isabell Reppin zweimal pro Woche an den „läuferischen Stellschrauben“. Die „gelernte Leichtathletin“ schätzt die enge Zusammenarbeit mit den jeweiligen Cheftrainern sowie den Co-Trainern sehr, denn „vor jedem Training wird im Büro nicht nur über die inhaltlichen Aspekte beraten, sondern besonders die Belastungssteuerung im läuferischen Bereich besprochen.“ Soll heißen, dass vorausgegangene Übungseinheiten mit geplanten Belastungen abgeglichen werden, „damit ich einschätzen kann, wie die Jungs aktuell drauf sind. Wenn ich fußballspezifische Lauftechnik vorbereite, dann diskutieren wir im Trainerteam immer zuerst über die optimale Umsetzung."


„Der motorische Lernprozess und somit die Entwicklung des prozeduralen Gedächtnisses erfordert Geduld“, erklärt Isabell Reppin und schmunzelt bei dem Gedanken an immer wieder gleichlautende Lauf-Aufgaben, oft auch für zu Hause. „Abläufe und verschiedene Lauf-Rhythmen sind enorm wichtig und werden bei positiver Verfestigung in das tägliche Training eingebaut.“ Dass die jüngeren Kicker im sogenannten „Goldenen Lernalter“ diesbezüglich in der Umsetzung etwas schneller sind, weiß Isabell Reppin aus eigener Erfahrung, sowohl als aktive Sportlerin als auch als Übungsleiterin in der Leichtathletik. „In der Altersklasse U16 gestaltet sich der motorische Lernprozess etwas anders, denn ein eingefleischter Laufstil beispielsweise kann in diesem Alter kaum noch grundlegend geändert werden. Aber auch kleine Schritte (immer in kleinen Lerngruppen!) führen zum angestrebten Erfolg.“ So nimmt das Lauf-ABC einen wichtigen Stellenwert ein, also Fußgelenksarbeit, Skippings, Sprunglauf, Anfersen, Überkreuzen. Der wohlbekannte Hopserlauf erfolgt in Rhythmus-Varianten, aber auch rechts- oder linksbetont. Oft stehen zudem Reaktions- Sprints und Steigerungsläufe im Plan der Lauftechnik-Trainerin. Und rückwärtslaufen? Natürlich auch!

Isabell Reppin kann auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen, der sich nicht nur auf reine Methodiken beschränkt. „Ich vermag mich gut in die Jungs einzufühlen, wenn sie einen anstrengenden Schultag hinter sich haben oder auch mit einem Misserfolgserlebnis zurechtkommen müssen.“ Schließlich kennt sie das Zeitmanagement und „die Denke“ eines Sportschülers aus eigenem Erleben; vor zwei Jahren legte die junge Frau am Magdeburger Sportgymnasium erfolgreich das Abitur ab. Der ein oder andere Fußballer saß da sicher mit in den Kursen, aber mit Fußball hatte Isabell Reppin eher wenig zu tun, vielleicht am ehesten im Fach Sporttheorie. Aktuell ist sie jedoch ganz nah dran am runden Leder, und eigentlich kann man sich Isabell Reppin von den Trainingsplätzen im HB-Immobilien-Nachwuchsleistungszentrum kaum noch wegdenken.

Text & Fotos: FCM / Almuth Steinhoff