3. Liga setzt gemeinsames Zeichen 

Gegen Hass und Rassismus:

Profis

3. Liga setzt gemeinsames Zeichen 

Sondershirts, Trauerflor, Gedenkminute: Die Klubs der 3. Liga setzen nach den Vorkommnissen beim Spiel in Münster am vergangenen Freitag und der Schreckensnacht von Hanau an diesem Spieltag ein entschiedenes Zeichen gegen Hass und Rassismus. 

Es war ein Moment der Schande im Preußenstadion, als ein Zuschauer den Würzburger Spieler Leroy Kwadwo rassistisch beleidigte und ihn in seinen fundamentalsten Menschenrechten zutiefst verletzte. Doch es war auch ein Moment der Hoffnung und Stärke, als tausende Zuschauer, die Spieler, die Schiedsrichter, die Vereine und nicht zuletzt der Betroffene selbst ein unüberhörbares Signal in die Welt schickten: Es ist kein Platz für Rassismus und Ausgrenzung. Wir wollen das nicht! Nicht im Stadion. Nicht in der 3. Liga. Nicht in unserer Gesellschaft. Nirgendwo.

Der Täter ist überführt und wird für sein Verhalten die Konsequenzen tragen, doch der Kampf gegen jede Form der Diskriminierung muss weitergehen. Denn es ist ein Angriff auf unsere tiefsten Überzeugungen und damit ein Angriff auf uns selbst – umso mehr nach den tödlichen Attacken von Hanau in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, die ganz Deutschland erschüttert haben.

Deshalb setzen die Klubs der 3. Liga und der DFB am 25. Spieltag der 3. Liga ein gemeinsames Zeichen. Unter dem Motto „Rote Karte dem Rassismus“ werden nahezu alle Drittligisten, die Schiedsrichter und Einlaufkinder in einheitlichen T-Shirts auflaufen. Im unmittelbaren Anschluss wird in allen zehn Spielen eine Gedenkminute für die Opfer von Hanau und deren Angehörige durchgeführt. Zudem werden alle Akteure auf dem Platz Trauerflor tragen.

DFB-Präsident Fritz Keller sagt: „Wir stehen zusammen gegen jeden, der unsere Werte angreift. Die Reaktion sowie der Zusammenhalt der Fans und Vereine sind beeindruckend - sowohl unmittelbar nach dem beschämenden Vorfall von Münster als auch jetzt, wenn es darum geht, weiter gemeinsam gegen Rassismus einzutreten. Deshalb ist es ein starkes Signal, das die 3. Liga am Wochenende setzt.“

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau sagt: „Ich begrüße es sehr, dass die Vereine der 3. Liga und so viele Fans ihre Stimme für die Menschlichkeit und Leroy Kwadwo erheben. Bei meinen Terminen als DFB-Integrationsbeauftragter erlebe ich es immer wieder, wie viel Positives im Fußball passiert - für Integration und Vielfalt, gegen Diskriminierung, Hass und Rassismus. Aber man müsste blind sein, um nicht zu erkennen, dass der Rassismus auch in den Stadien größer geworden ist. Wir alle müssen klar dagegen aufstehen.“

Der 1. FC Magdeburg distanziert sich klar gegen Hass, Rassismus und Gewalt. Im Rahmen der kommenden Auswärtspartie am Sonntag, 23.02.2020, wird das Drittliga-Team mit den Aktionsshirts und im Trauerflor auflaufen und zusammen mit Gastgeber TSV 1860 München eine Schweigeminute abhalten, um gemeinsam mit der gesamten 3. Liga ein Zeichen zu setzen.