
Am 8. Mai 1974 hat unser FCM den Europapokal gewonnen.
Größter Erfolg unserer Vereinsgeschichte
Jahrestag des Europapokalsieges 1974
Der 8. Mai ist ein ganz besonderer Tag in unserer Vereinsgeschichte. An diesem Tag im Jahr 1974 setzte sich Blau-Weiß im Finale des Europapokals der Pokalsieger gegen den AC Mailand durch. Nach einem Eigentor des Mailänder Enrico Lanzi (43.) und einem Treffer von Wolfgang „Paule“ Seguin (74.) gewannen die Magdeburger mit 2:0.
Damit ist der FCM der einzige Verein der ehemaligen DDR, der einen Europapokal gewinnen konnte. Wir sind sehr stolz auf diesen großartigen Erfolg, werden ihn immer in Ehren halten und ihn niemals vergessen. Im Jahr 2025 jährt sich dieser besondere Erfolg zum 51. Mal.

Unvergessener Weg nach Rotterdam und Sieg gegen den AC Mailand
In der Saison 1973/74 nahm der 1. FCM bereits zum vierten Mal am Europapokalwettbewerb der Pokalsieger teil. Nachdem bislang der Viertelfinaleinzug 1965/66 die beste Ausbeute war, schickte sich der FCM an, in dieser Saison Geschichte zu schreiben. Die Reise begann im Rotterdamer Stadion „De Kuip“ und endete auch dort.
Nach Erfolgen gegen NAC Breda, Banik Ostrava, Beroe Stara Zagora und Sporting Lissabon schaffte es unser Club bis ins Finale. Dort wartete der große AC Mailand.

8. Mai 1974: 1. FC Magdeburg – AC Mailand 2:0
Meistertrainer Heinz Krügel musste im Finale den Ausfall von Klaus Decker verkraften, der im Halbfinale seine dritte Gelbe Karte erhielt und dadurch für das Finale gesperrt war. Er brachte für ihn überraschenderweise Helmut Gaube und der Niederndodeleber machte das Spiel seines Lebens. Seine Aufgabe war es, Regisseur Gianni Rivera, immerhin Fußballer des Jahres in Europa, in Schach zu halten. Diese Aufgabe gelang ihm eindrucksvoll.
In den ersten 30 Minuten hatte der FCM vor nur knapp 5000 Zuschauern im Rotterdamer „De Kuip“ mit Nervosität zu kämpfen. Aber mit zunehmender Spielzeit stellte man sich immer besser auf die „Rossoneri“ ein.

In der 41. Minute inszenierten die Blau-Weißen einen schnellen Gegenangriff über Raugust, dessen Eingabe lenkte Lanzi vor dem einschussbereiten Sparwasser ins eigene Tor. Kurz vor der Pause hätte Seguin mit einer Doppelchance sogar das zweite Tor erzielen können.
Die Entscheidung fiel eine Viertelstunde vor Schluss, als Seguin einen Pass von Tyll aus spitzem Winkel am italienischen Torwart vorbei zum 2:0 ins Tor hämmerte. Den Mailändern gelang es nicht mehr, dem Spiel eine Wende zu geben, die Magdeburger waren nun sogar einem dritten Treffer näher als die Mailänder dem Anschluss. Die letzten Sekunden genoss Heinz Krügel im Blitzlichtgewitter der anwesenden Fotografen. Er hatte das einmalige Kunststück vollbracht, seine Mannschaft innerhalb von acht Jahren aus der Zweitklassigkeit bis auf den europäischen Fußballthron zu hieven.
Was diese Geschichte so einmalig macht, ist die Tatsache, dass ihm dieses ausschließlich mit Spielern aus der Region gelang.

Statistik
1. FC Magdeburg: Schulze – Zapf – Enge, Abraham – Seguin, Pommerenke, Gaube, Tyll – Raugust, Sparwasser, Hoffmann
Trainer: Heinz Krügel
AC Mailand: Pizzaballa – Schnellinger – Sabadini, Lanzi, Anquiletti – Maldera, Rivera, Benetti, Bergamaschi (59. Turini) – Tresoldi, Bigon
Trainer: Giovanni Trapattoni
Tore: 1:0 Lanzi (41./ET), 2:0 Seguin (74.)
Zuschauer: 4.641 (Stadion Feyenoord, Rotterdam)
Fotos: 1. FC Magdeburg / Archiv