Im Rahmen von "Magdeburg international - 50 Jahre Europapokal" wird das Heimspiel gegen den FC Schalke 04 als Jürgen-Sparwasser-Spieltag stattfinden.

Jürgen-Sparwasser-Spieltag gegen Schalke 04

Verein

Ehrung der Europapokal-Legende des Spieltages

Für den 1. FC Magdeburg steht in der aktuellen Saison ein besonderes Jubiläum an. Am 8. Mai 2024 jährt sich der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger zum 50. Mal. Der Sieg im Finale gegen den AC Mailand ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte.

Anlässlich dieses Jubiläums widmen wir jedem Spieler oder Trainer des damaligen Kaders in dieser Saison einen Heimspieltag. Zum Heimspiel gegen den FC Schalke 04 ehren wir Jürgen Sparwasser.

Jürgen Sparwasser wurde am 4. Juni 1948 in Halberstadt geboren und begann im Alter von acht Jahren mit dem Fußballsport bei der heimischen BSG Lok. Bereits dort wurde sein Talent erkannt und er wurde 1963 zum damaligen SC Aufbau in die Bezirkshauptstadt Magdeburg delegiert. Dort konnte er 1965 mit der DDR-Juniorenmeisterschaft seinen ersten von zahlreichen Titeln erringen. Im selben Jahr gewann er mit der DDR-Juniorenauswahl das UEFA-Juniorenturnier, der inoffiziellen Europameisterschaft, mit einem 3:2-Sieg über England, bei dem er das 1:0 erzielt hatte.

Am 6. Februar 1966 debütierte er als 17-Jähriger in der Oberligamannschaft des 1. FC Magdeburg beim 1:0-Auswärtssieg über den F.C. Hansa Rostock. Den Abstieg am Saisonende konnte er aber nicht verhindern. Er schaffte mit einer Mannschaft allerdings den sofortigen Wiederaufstieg und wurde mit 22 Treffern Torschützenkönig in der DDR-Liga. In den folgenden Jahren belegte er mit dem FCM zwei dritte Plätze in der DDR-Meisterschaft und gewann 1969 mit den Blau-Weißen den FDGB-Pokal. Durch seine Leistungen schaffte er es auch in die Notizbücher der Verantwortlichen der DDR-Nationalmannschaft. Sein Länderspiel-Debüt gab er am 22. Juni 1969 im heimischen Ernst-Grube Stadion bei einer 0:1-Niederlage gegen Chile.
 


Den ersten Karrierehöhepunkt stellte das Jahr 1972 dar. Mit der jungen Mannschaft des 1. FC Magdeburg wurde er zum ersten Mal DDR-Meister und gewann mit der DDR-Auswahl bei den Olympischen Spielen in München die Bronzemedaille. Noch besser lief es zwei Jahre später, als er zum zweiten Mal DDR-Meister werden konnte und mit seiner Mannschaft nach einem 2:0-Finalsieg über den AC Mailand in Rotterdam den Europapokal der Pokalsieger in die Elbestadt holte. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft einige Wochen später belegte er mit der DDR-Auswahl den 6. Platz und trug sich mit seinem Tor in Hamburg gegen den späteren Weltmeister BRD in die deutschen Geschichtsbücher ein. Und noch einmal geriet er in die Aufmerksamkeit des gesamtdeutschen Fußballpublikums. Im Hinspiel der 2. Runde des Uefa-Pokalwettbewerbes 1977/78 steuerte er beim 4:2-Heimsieg über den BRD-Vizemeister FC Schalke 04 drei Tore bei.

Nach der Saison 1978/79 musste er auf Grund einer Hüftverletzung seine fußballerische Laufbahn beenden. Insgesamt bestritt „Spari“ für die erste Mannschaft des 1. FC Magdeburg 397 Pflichtspiele und schoss 187 Tore. Damit belegt er hinter Joachim Streich den zweiten Platz in der ewigen Torjägerliste unseres Vereins.

Im Januar 1988 kehrte er nach einem Altherren-Turnier in Saarbrücken nicht wieder in die DDR zurück und lebt seit dieser Zeit in Hessen. Nach Trainerengagements bei Eintracht Frankfurt, SV Darmstadt 98 und Rot-Weiß Walldorf wurde er 1997 zum Präsidenten der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VdV). Dieses Amt übte er bis 1999 aus und betätigte sich später als Spielerberater.

Fotos: FCM / Norman Seidler, Archiv