Der Spieltag gegen den SC Paderborn wird im Zeichen unserer FCM-Legende Manfred Zapf stehen, der 484 Pflichtspiele in Blau-Weiß bestritt.

"Manfred-Zapf-Spieltag" gegen SC Paderborn

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Manfred-Zapf-Spieltag gegen den SC Paderborn 07

Für den 1. FC Magdeburg steht in der aktuellen Saison ein besonderes Jubiläum an. Am 8. Mai 2024 jährt sich der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger zum 50. Mal. Der Sieg im Finale gegen den AC Mailand ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte.

Anlässlich dieses Jubiläums widmen wir jedem Spieler oder Trainer des damaligen Kaders in dieser Saison einen Heimspieltag. Im Rahmen des Heimspiels gegen den SC Paderborn ehren wir Manfred Zapf.

Manfred Zapf wurde am 24. August 1946 in Stapelburg im Vorharz geboren. Der 1,78 Meter große Abwehrspieler trug von 1962 bis 1979 das Trikot unseres Vereins. Im Sommer 1962 wechselte Manfred Zapf von Dynamo Stapelburg in die Juniorenmannschaft des damaligen SC Aufbau. Auf Anhieb gewann er mit seinen Mannschaftskameraden die DDR-Juniorenmeisterschaft. Bereits damals stand Wolfgang Seguin mit ihm zusammen auf dem Rasen. Die Karriere beider Vereinslegenden verlief parallel und seit Juniorentagen verbindet beide eine bis heute anhaltende tiefe Freundschaft.

Seinen ersten Einsatz in der DDR-Oberliga absolvierte er am 12. April 1964 bei einer 0:1-Niederlage in Aue. Zehn Tage später kam Manfred Zapf auch beim 4:1-Erfolg im FDGB-Pokal-Viertelfinale bei Dynamo Berlin zum Einsatz und hatte somit bereits seinen Anteil am ersten FDGB-Pokalsieg unserer Vereinshistorie. Insgesamt konnte Zapf als einziger DDR-Fußballer diesen Pokal sechsmal in seinen Händen halten. Weitere Titel waren die DDR-Meisterschaften 1972, 1974 und 1975.
 


1969 übernahm er von Hermann Stöcker die Kapitänsbinde und trug diese bis zu seinem Karriereende. Für Trainer Heinz Krügel wurde der Libero zu seinem verlängerten Arm auf dem Spielfeld. Dem Meistertrainer und seinen Führungsspieler verband ein vertrauensvolles Verhältnis, was zu einem der Bausteine für die großen Erfolge in den 70er Jahren wurde.

Den größten Erfolg erreichte er am 8. Mai 1974 im De Kuip von Rotterdam, als er mit seinen Mannschaftskameraden den AC Mailand mit 2:0 bezwang und den Europapokal der Pokalsieger gewann.

Insgesamt bestritt Manfred Zapf 484 Pflichtspiele für unseren Verein und schoss 48 Tore, viele davon per Kopf. Er kam 16-mal in der DDR-Nationalmannschaft und sechsmal in der DDR-Olympiaauswahl zum Einsatz. Bei den Olympischen Spielen 1972 in München gewann er die Bronzemedaille.

Seinen letzten Einsatz im blau-weißen Trikot bestritt er am 9. Juni 1979 bei einem 10:2-Heimspielerfolg über Chemie Böhlen. Nach seiner aktiven Laufbahn war er zunächst Mannschaftsleiter und danach kurzzeitig auch Clubvorsitzender beim FCM. Im Januar 1983 wechselte er zum Fußballverband der DDR und war dort u.a stellvertretender Generalsekretär, Chefverbandstrainer und Trainer der DDR-Nationalmannschaft.

​​​​​​​In den 90er Jahren kehrte er zum 1. FC Magdeburg zurück. Zunächst als Geschäftsstellenleiter und von 2001 bis 2003 als Geschäftsführer. Heute wohnt Manfred Zapf mit seiner Familie in Berlin.

Fotos: 1. FC Magdeburg / Norman Seidler, Archiv