Im Rahmen von "Magdeburg international - 50 Jahre Europapokal" wird das Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg als Martin-Hoffmann-Spieltag stattfinden.

Martin-Hoffmann-Spieltag gegen 1. FC Nürnberg

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Martin-Hoffmann-Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg

Für den 1. FC Magdeburg steht in der aktuellen Saison ein besonderes Jubiläum an. Am 8. Mai 2024 jährt sich der Gewinn des Europapokals der Pokalsieger zum 50. Mal. Der Sieg im Finale gegen den AC Mailand ist der größte Erfolg unserer Vereinsgeschichte.

Anlässlich dieses Jubiläums widmen wir jedem Spieler oder Trainer des damaligen Kaders in dieser Saison einen Heimspieltag. Zum Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg ehren wir Martin Hoffmann.

Martin Hoffmann, der erfolgreichste Fußballer der DDR, war über 50 Jahre als Spieler und Trainer für unseren 1. FC Magdeburg aktiv. Er begann bereits als 8-Jähriger bei seinem Heimatverein Aktivist Gommern mit dem Fußballspielen. Im Alter von 13 Jahren wurde er zum Club nach Magdeburg delegiert und hatte anfangs große Probleme mit Heimweh. Aus diesem Grund nahm der damalige Clubvorsitzende Herbert Groth den talentierten Spieler aus dem Internat und ließ ihn ein halbes Jahr bei seiner Familie wohnen.


1969 hatte der kleine Flügelflitzer seinen ersten großen Erfolg. Zusammen mit Rolf Döbbelin und „Maxe“ Steinbach wurde er DDR-Schülermeister. Seinen ersten Pflichtspieleinsatz für unsere erste Mannschaft bestritt er am 31. Mai 1972 im Rahmen des FUWO-Pokals bei einem 2:0 Heimsieg gegen Union Berlin. Bereits ein Jahr später war er bei Heinz Krügel unumstrittener Stammspieler und wurde auch Nationalspieler. Als 19-Jähriger wurde er mit dem FCM DDR-Meister und gewann den Europokal der Pokalsieger. Obendrein nahm er mit der DDR-Nationalmannschaft an der WM-Endrunde in der Bundesrepublik teil.

Bis 1987 trug er in 345 Pflichtspielen das blau-weiße FCM-Trikot und schoss dabei 103 Tore. Er wurde mit dem FCM insgesamt zweimal DDR-Meister und dreimal FDGB-Pokalsieger. Für die DDR-Nationalmannschaft bestritt er 66 Spiele und schoss 16 Tore. Seinen größten Erfolg im Nationaltrikot konnte er im Sommer 1976 feiern, als er mit der DDR-Nationalmannschaft in Montreal Olympiasieger wurde. Dabei konnte er sich beim 3:1-Finalsieg über Polen als Torschütze auszeichnen.

Seine besten Zeiten hatte Martin Hoffmann als Außenstürmer, später wurde er zum Außen-verteidiger umgeschult. Sein letztes Pflichtspiel bestritt er am 19. Oktober 1985 im Heimspiel gegen den FC Carl Zeiss Jena (1:1). Eine schwere Knieverletzung zwang ihn in der darauffolgenden Saison dazu, seine Fußballschuhe an den Nagel zu hängen.

Fast nahtlos sattelte er zum Trainer um, vorerst im Nachwuchsbereich. Nach der verpassten Qualifikation zur Regionalliga 1994 übernahm Martin Hoffmann die erste Herrenmannschaft des FCM in der NOFV-Oberliga. Nachdem er mit einer Truppe, die überwiegend aus neu verpflichteten Spielern aus unteren Ligen bestand, die Klasse halten konnte, musste er in der darauffolgenden Saison nach dem 16. Spieltag seinen Platz räumen.

Nach einem einjährigen Intermezzo beim Parchimer FC kehrte er zu seinem Club nach Magdeburg zurück. Zunächst als Leiter der 1. Kreativen Fußballschule, ab der Saison 2000/01 als Co-Trainer unter Eberhard Vogel und Achim Steffens.

Nach der Insolvenz des Vereins 2002 startete er als verantwortlicher Trainer mit Spielern der ehemaligen U19 und zweiten Mannschaft der Vorsaison einen Neuanfang in der NOFV-Oberliga Süd. Nach einer Serie von neun sieglosen Spielen wurde er von Dirk Heyne abgelöst. Doch Martin Hoffmann blieb auch weiterhin seinem Verein treu und übernahm die U-19-Mannschaft des Vereins, mit der er 2007 und 2010 in die Junioren-Bundesliga aufstieg. Nach der Saison 2012/13 beendete er seine Trainertätigkeit.

Fotos: FCM / Norman Seidler, Archiv