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Herbstfinale „Jugend trainiert für Olympia und Paralympics“

Fragt man den Reha-Trainer der U19 des 1. FC Magdeburg nach dem Schulwettbewerb „JtfO & JtfP“, dann hat Franz Heise immer noch die ein oder andere Geschichte parat. Der 21-Jährige gehörte vor fünf Jahren dem Schulteam an, das beim Bundesfinale siegte und sich somit für die Schülerweltmeisterschaften qualifiziert hatte.

Auch in diesem Jahr waren die Fußballerinnen und Fußballer des Magdeburger Sportgymnasiums in Berlin am Start. In der Wettkampfklasse II (Jahrgänge 2008 bis 2010) hatten sich sowohl die Jungs als auch die Mädchen als Landessieger qualifiziert und in der WK III (Jahrgänge 2010 bis 2012) die Jungs und zudem die Mädchen der Sportsekundarschule „Hans Schellheimer“.

Auf dem Wettkampf-Stundenplan standen drei Tage lang Spiele in den Vorrunden und Zwischenrunden sowie die Platzierungsspiele, die über die Endergebnisse entschieden. Vier Vierergruppen nahmen am Montag kurz nach 9 Uhr in den jeweiligen Wettkampfklassen den Spielbetrieb auf. Die Mädchen trugen ihre Begegnungen im Poststadion aus und die Jungs spielten auf den Trainingsplätzen des Hertha-Nachwuchses.

Hinter den nüchternen Zahlen in den Ergebnisprotokollen stehen viele kleine und größere Geschichten, die die Tage in Berlin unvergesslich machen. „Das war schon zu meiner Zeit so“, resümierte Franz Heise in einem Telefonat, auch der ehemalige sportliche NLZ-Leiter Sören Osterland hätte ohne weiteres einige Geschichten zu erzählen. 4 - 5 - 9 - 11: Mit diesen Endplatzierungen kehrten die Magdeburger Fußballerinnen und Fußballer in die Heimat zurück.


Vor allem die älteren Mädchen waren ganz nah dran am begehrten Edelmetall. Im kleinen Finale, also im Spiel um Platz 3, blieben die sonst torhungrigen Elbestädterinnen ohne Treffer; die gegnerische Mannschaft der Sportschule Potsdam traf sieben Minuten vor Abpfiff und durfte sich über die Bronzemedaille freuen. Fazit für die Schulmannschaft des Sportgymnasiums: Als Gruppensiegerinnen des ersten Tages profitierten die Mädchen durchaus von ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit. Mit Mia Juhnke, Marie Krümmel, Charlotte Engelhardt und Caroline Buchholz netzten durchsetzungsstarke Mädchen ein.

Auch die älteren Jungen machten ihre Sache in der Vorrunde gut, schlossen den ersten Tag als Gruppenzweite ab. Das 0:2 gegen die Carl-Friedrich-Gauß-Schule Hemmingen fungierte als „Muntermacher“, sodass die folgenden beiden Siege die „obere Gruppe“ am kommenden Tag sicherten.

Nach dem „Vorrundentag“ ging es für beide Teams der WK II darum, sich in den Zwischenrundenspielen in Richtung Halbfinale zu orientieren. Gegen den späteren Bundessieger (Poelchau-Schule Berlin / Hertha BSC) gab es nichts zu holen, folglich nützte auch der Sieg gegen die Stadtteilschule Alter Teichweg Hamburg nicht viel - maximal Platz 5 konnten die Jungs erreichen. Und das taten sie dann auch in souveräner Manier mit einem Sieg gegen das Apian-Gymnasium Ingolstadt. Als Torschützen seien Aaron Hübner, Augustus Clemenz, Tom Ventzke, Stancy Aganmwonyi und Matti Klause genannt.

Die jüngeren Teams beendeten ihr Turnier am Mittwochvormittag mit einem Sieg gegen die Ganztagsgemeinschaftsschule Neunkirchen (Jungen/Platz 11) sowie mit einem Sieg gegen das Deutschhaus-Gymnasium Würzburg (Mädchen/Platz 9).

Was bleibt, sind auch die Begegnungen im Mannschaftshotel, die Stadtbesichtigung oder die kuschelige Enge in den „Öffis“, wenn es zum Wettkampf ging. Der Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia & Paralympics“ ist der umfassendste Vergleich in 19 Sportarten zwischen Schulmannschaften weltweit. Circa 800.000 Mädchen und Jungen nehmen jährlich daran teil – mit dem Höhepunkt, sich alle zwei Jahre für die Schülerweltmeisterschaft zu qualifizieren. Franz Heise war damals dabei, und auch der 13. Platz bei einer WM ist aller Ehren wert.

Text & Fotos: Almuth Steinhoff