In der vergangenen Woche fand ein gemeinsames Feriencamp für die Sportarten Fußball und Leichtathletik statt.

Sportarten-Tausch für einen Tag

Verein

Feriencamps für die Sportarten Fußball und Leichtathletik

„Soccer meets Track“ – oder anders gesagt: Für einen Tag tauschten circa 100 Mädchen und Jungen den Kunstrasen mit der Tartanbahn und umgekehrt. Die Feriencamps für beide Sportarten, angeboten vom 1. FC Magdeburg e.V. und vom SC Magdeburg e.V. / Abteilung Leichtathletik, sind auch in diesem Jahr stark nachgefragt. „Nach einer knappen Woche waren alle Plätze vergriffen“, schildert die hauptamtliche Leichtathletik-Trainerin Gina Eggert die Strahlkraft des Ganztagsangebotes. Projektmitarbeiter Jan Rostkovius kann aus der Sicht des Fußballs Ähnliches bestätigen: „In diesem Herbst feiern wir das 20-jährige Bestehen der Fußballschule. Wir sind als Heimcamp in der Landeshauptstadt vertreten, und auch auswärts gibt es uns in ganz Sachsen-Anhalt. Der ehemalige FCM-Spieler Christian Beck konnte aktuell als Übungsleiter für einige Auswärtscamps gewonnen werden.“ An die traditionellen Ferienangebote wurde „angebaut“: Wochenendcamps, Spieltags- und Sponsorencamps bereichern derzeit die Auswahl, organisiert und durchgeführt von der Abteilung Fußballschule/Wobau KiTa-Ballschule. „In der letzten Saison hatten wir über 1500 Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren am Start“, zählt Jan Rostkovius auf.
 


Es gibt in der Sportstadt Magdeburg vielfältige Ferienangebote, „dass aber während einer Campwoche zwei Gruppen parallel ihre Sportart tauschen, ist in der Tat etwas ganz Neues“, erklärt Leichtathletik-Trainer Klaus Lindner. Die Kinder seiner Gruppe staunen, wie leicht „Lauf-ABC“ geht, jedenfalls bei Vorführkind Zoe-Sophie. „Ich dachte, wir joggen“, so Fußballer Paul, der aber nach der ersten Runde in der Laufhalle merkte, da geht es ja richtig schnell zur Sache! Nachmachen, Spaß haben und Neues kennenlernen – viele der Jungs in den blau-weißen Fußballcamp-Trikots nehmen die manchmal ungewohnten Übungen auf der Tartanbahn oder im Kugelstoßring an. Nebenbei erfahren sie: Manch ein bekannter Fußballer begann seine Sportkarriere auf der Rundbahn; erinnert sei an den superschnellen Teenie Lukas Klostermann, der dreimal hintereinander das Finale „Deutschland sucht den Supersprinter“ im Rahmen des ISTAF gewonnen hatte.

Das Trainer-Quintett der Fußballschule in dieser Woche – bestehend aus John, Erich, Daniel, Leo und Luis – ist selbstredend fußballaffin. Nicht zum ersten Mal arbeiten die Fünf als Übungsleiter im FCM-Camp. „Fußball ist Bewegungssport“, dieses Motto wird täglich auf dem Kunstrasenplatz gelebt, in kleinen Spielformen, Wettstreiten und Technikübungen. „Bei der Methode „Tic-Tac-Toe“ kommt noch die gedankliche Arbeit hinzu“, freut sich Übungsleiter Erich, „da gibt es richtig was zu lernen!“ Gern hätten die Übungsleiter länger mit der Leichtathletik-Truppe gearbeitet. John hätte gerne länger Zeit gehabt, „aber das Programm für die Leichtathleten ist pickepackevoll mit „Meet & Greet“ sowie einer Stadionführung (Vorsicht, nicht den Rasen betreten, Pilzgefahr!) und natürlich der heiß ersehnten Fragestunde mit zwei Profis aus der „Ersten“. Falko Michel und Robert Leipertz stellten sich den überaus interessanten Fragen der Kinder. Mittelfeldspieler Robert Leipertz verriet, „dass er Leichtathletik kann, Werfen und Weitsprung waren früher ganz gut.“ Offensivspieler Falko Michel könnte sich am ehesten mit dem 100-Meter-Sprint anfreunden. Autogramme und Selfies waren anschließend äußerst begehrt, ehe es für die Camp-Kinder auf die obligatorische Stadionrunde ging.
 


Nicht jeder hat einen Ball mit in die Wiege gelegt bekommen, aber mit den wertvollen Tipps der beiden Profis kann es mindestens genauso gut in Richtung Sportkarriere gehen, ob nun im Freizeit- oder Profibereich: Raus auf den Sportplatz, um zu spielen und Spaß zu haben, egal in welcher Sportart! Dieser Sportarten-Tausch stellte einen wertvollen Baustein dar, sowohl in Sachen Koordination und Lernfähigkeit als auch die Akzeptanz und Toleranz betreffend.

Text & Fotos: Almuth Steinhoff