Die U12 und die U13 stehen wieder auf dem Platz

Sprungbrett für

die Zukunft

NLZ

Die U12 und die U13 stehen wieder auf dem Platz

Von Almuth Steinhoff
Vergangener Freitag, kurz vor 17.00 Uhr auf einem der Trainingsplätze des Sparkassen-Nachwuchsleistungszentrums des 1. FC Magdeburg: ein Dutzend Jungs wechselt die Turnschuhe mit den Fußballschuhen und beginnt mit dem Aufwärmen. Gleich beginnt die erste Trainingseinheit nach der langen, Corona bedingten Pause, welche die Türen zu den Trainingsplätzen und somit zu den täglichen Übungseinheiten versperrte.

Endlich wieder mit den Kumpels Fußball spielen, endlich wieder die Trainer live und in Farbe und nicht nur in der Videokonferenz sehen!
An diesem Freitag sind alle die elf- und zwölfjährigen Jungs (U12/U13) auf dem Trainingsplatz, welche nicht an einer der beiden Magdeburger Sportschulen lernen. Die Gruppe der gleichaltrigen Sportschüler wird dann am kommenden Montag zur gleichen Zeit folgen. Zeitiger als sonst sind die meisten Jungs auf Platz fünf betriebsbereit; warten sehnsüchtig auf das Training auf dem Kunstrasenplatz.

Das Trainer-Duo Florian Hösel und Caroline Hildebrand ist sichtlich erleichtert, dass ihre Schützlinge vollzählig aufschlagen und offensichtlich sehr gut gelaunt sind. Lockere Sprüche und erste Anweisungen finden die Ohren der Jungs. Langsam wird aus dem blau-weißen Gewusel eine Spielergruppe.

Oberstes Gebot der Übungseinheit ist das kontaktfreie Training, also kein grundlegendes Üben der Eins gegen Eins-Situation. Stattdessen praktizieren die Jungs die Übungsformen Pass-Spiel – erster Kontakt und den Torabschluss. Das erste Feedback der Trainer nach zirka dreißig Minuten fällt sehr positiv aus. „Nach der langen Pause haben die Jungs einen sehr, sehr guten Eindruck gemacht.

Kleine Schwierigkeiten sind da völlig normal“, erläutert Florian Hösel und fügt die „Anker“ hinzu, die das Trainerteam gemeinsam mit den jungen Spielern geduldig wiederholt: „Coachingpunkte, tiefer Körperschwerpunkt, Bein mitschwingen, Fußgelenk anspannen, Zehenspitzen nach oben…“ Statt des Abschluss-Spiels, welches sonst den Schlusspunkt der Übungsstunde bildet, haben sich die Trainer einen Torschuss-Wettbewerb ausgedacht.

Foto_TrainerU12

Philipp Harant (Co-Trainer), Caroline Hildebrand (Co-Trainer) und Florian Hösel (Cheftrainer).

Strahlende Gesichter nach eineinhalb Stunden Training und ein zufriedenes Trainergespann – der Re-Start für die erste Gruppe ist gelungen. So haben die Jungs nun „doppelt Bock“, ihrem Co-Trainer Philipp Harant am Samstag die Daumen zu drücken. Während die Jungs nämlich das Nachmittagstraining absolvieren, ist der 22-Jährige mit der Profimannschaft des 1. FC Magdeburg unterwegs zum Auswärtsspiel gegen die U23 von Bayern München. Die beiden Co-Trainer Philipp Harant und Caroline Hildebrand haben das schon geschafft, was ganz oben auf der Zielplanung der Jungs steht: Spielen in der Bundesliga.

Sowohl Caroline (Kapitänin im U17 Bundesliga-Team des MFFC) als auch Philipp (Torjäger bei der A-Junioren-Bundesligamannschaft des 1. FC Magdeburg) kickten im Jugendbereich in der höchsten Spielklasse und schnüren eben auch jetzt noch täglich die Töppen im Erwachsenenbereich: die 23-jährige Caroline für die Regionalligamannschaft des MFFC und Philipp für die Profimannschaft der Blau-Weißen.
Auch beruflich werden die beiden Co‘s später dem Sport verbunden bleiben. Caroline studiert im ersten Master-Semester Sport und Technik und könnte sich durchaus vorstellen, als Trainerin zu arbeiten, „gern auch mit Jungs bis hoch in die älteren Jugendjahrgänge.“

Aktuell hat sie die Zoom-Athletikeinheiten geleitet. Philipp, der „es mag, mit Kindern zu arbeiten und sie bei der Entwicklung zu unterstützen“, möchte das auch später tun. Im Trainerteam wirkt er federführend bei den Stabi- und Koordinationsübungen für den blau-weißen Nachwuchs. Frischer Wind und kompetente Unterstützung also für Florian Hösel, der ebenfalls mit Leib und Seele für den Nachwuchsfußball brennt. Kreativ und mit viel Einfühlungsvermögen hat er in den vergangenen Wochen Elemente aus dem Trainings-Rahmenplan umgewandelt in umsetzbare Übungen für das „Fußball Homeschooling“. Besonders im Bereich der Kondition/Koordination waren die Jungs sehr fleißig.

Nun heißt es für die folgenden Wochen auch im Technikbereich, bei der Individualtaktik und im kognitiven Lernfeld Machbares herauszufiltern, so dass sich die Jungs weiterentwickeln. Und im Stadion sehen sich die U12-Spieler beider getrennten Gruppen zumindest teilweise, denn Florian Hösel hat jeweils vier Jungs für drei Heimspiele als Balljungen gemeldet; das erste Quartett hat es beim Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim richtig gut gemacht.

 

Fotos: Almuth Steinhoff