FCM mit kämpferischem Jahresabschluss in Braunschweig

2:2 und Punkt-

gewinn in Unterzahl

Profis

FCM mit kämpferischem Jahresabschluss in Braunschweig

Am 20. Spieltag der 3. Liga 2019/2020 trennt sich der 1. FC Magdeburg mit 2:2 (0:0) Unentschieden von Eintracht Braunschweig. In einem verrückten Spiel mit drei Platzverweisen (Conteh (29.), Jacobsen (52.), Pfitzner (53.)) findet der Club zwei schnelle Antworten durch die Treffer von Beck (50.) und Rother (72.) auf die Gegentore von Pfitzner (49.|FE) und Kessel (70.). 23.100 Zuschauer sahen somit ein unterhaltsames Drittligaspiel im Braunschweiger Eintracht-Stadion.

Startelfdebüt für Bomheuer
FCM-Cheftrainer war zu mehreren personellen Änderungen in seiner Startelf gezwungen: Dominik Ernst (Muskelfaserriss) und Manfred Osei Kwadwo (Rückenprobleme) mussten verletzungsbedingt passen. Zudem musste auch Mittelfeldmann Jürgen Gjasula rotgesperrt aussetzen. Offensivspieler Tarek Chahed kämpfte unter der Woche weiterhin mit Knieproblemen, sodass es auch bei ihm nicht für einen Kaderplatz reichte. So auch Timo Perthel, der sich im gestrigen Abschlusstraining verletzte.

So musste Krämer nahezu in allen Mannschaftsteilen personelle Umstellungen vornehmen: Dustin Bomheuer gab sein Startelfdebüt in der Innenverteidigung für Brian Koglin. Marcel Costly startete für Dominik Ernst auf der Rechtsverteidigerposition. Björn Rother ersetzte Jürgen Gjasula im defensiven Mittelfeld und in der Offensive ersetzte Sirlord Conteh Manfred Osei Kwadwo.

Auch BTSV-Cheftrainer Marco Antwerpen musste einige Umstellungen vornehmen. Mittelfeldakteur Danilo Wiebe fiel aufgrund einer Gelbsperre aus, auch der erfahrene Bernd Nehrig stand nicht im Kader. Für sie liefen Marc Pfitzner und Patrick Kammerbauer im zentralen Mittelfeld auf. Zudem tauschte er Innenverteidiger Kevin Goden für Robin Ziegele aus.

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Conteh sah in der 30. Minute die Rote Karte. Foto: Sportfotos-MD

Engagierter Beginn

Ab kurz nach 14:00 Uhr lief der Ball vor einer stimmungsvollen Kulisse im Braunschweigern Eintracht-Stadion. Beide Fanlager hatten zu Beginn des Spiels tolle Choreografien in ihren Vereinsfarben präsentiert. Die ersten fünf Minuten verstrichen ohne nennenswerte Aktionen, die Mannschaften tasteten sich ab. Bereits in der 6. Minute musste Schiedsrichter Sven Jablonski erstmals zur Brusttasche greifen: Bertram wollte einen tiefen Ball auf den schnellen Conteh durchstecken, beim Antritt wurde dieser von Robin Becker gehalten. Die erste Ecke gab es in der 13. Minute für die Gastgeber, Behrens fing die Kugel sicher.

Nach der Anfangsviertelstunde konnte man resignieren, dass die Krämer-Elf die aktivere Mannschaft war. Die Magdeburger standen dicht an den Gegenspielern, agierten bissig und hatten erkennbar mehr Struktur im eigenen Spiel als zuletzt in Münster. Den ersten Torschuss feuerte Innenverteidiger Becker in der 16. Minute ab, er verzog deutlich über das Gehäuse. Die erste dicke Gelegenheit konnten die Gastgeber in der 24. Minute verzeichnen, als Proschwitz einen Ball auf Bär weiterleitete, dieser aber knapp verzog.

 

Braunschweig wird stärker, Conteh muss runter

Nur zwei Minuten später eine weitere Möglichkeit: nach Ballverlust im Aufbauspiel des FCM lief Proschwitz alleine auf Behrens zu. Der Schlussmann reagierte prächtig und verhinderte den Rückstand. Danach wurde es turbulent: In einem Zweikampf zwischen Conteh und Becker wertete Schiedsrichter Jablonski als Tätlichkeit und verwies Conteh mit einer Roten Karte vom Platz. BTSV-Akteur Marc Pfitzner wurde mit Gelb verwarnt.
Ein Spiegelbild zur Vorwoche – erneut musste der Club in der Fremde schon früh in der Partie mit einem Mann weniger agieren. Folglich übernahmen zunächst die Gastgeber das Spielgeschehen. Behrens war in der 30. Minute beim wuchtigen Distanzschuss von Kessel erneut gefordert und lenkte das Leder mit guter Parade zur Ecke. Kurz vor der Halbzeitpause hatte Schwenk die nächste Einschussgelegenheit für die Löwen, Rico Preißinger schmiss sich jedoch in die Schussbahn und blockte zur Ecke. In der einminütigen Nachspielzeit gab es keine weiteren Highlights, sodass die Teams beim Stand von 0:0 den Weg in die Kabinen suchten.

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Rother und Beck bejubeln den 2:2-Ausgleich und zugleich Endstand. Foto: Sportfotos-MD

Beck-Antwort auf Elfer, zwei weitere Platzverweise

Beide Cheftrainer hatten ihre Mannschaften unverändert zurück aufs Feld geschickt. Die Anfangsminuten der zweiten Halbzeit hatten es in sich: zunächst ging der BTSV durch einen strittigen Foulelfmeter, ausgeführt von Marc Pfitzner, mit 1:0 in Front. Postwendend hatte Christian Beck die passende Antwort für die Gäste parat. Vom Anstoß weg bediente Jacobsen den Angreifer im Strafraum. Mit viel Gefühl hob Beck die Kugel über Fejzic hinweg zum 1:1 – der Gästeblock durfte feiern. Es entwickelte sich ein verrücktes Fußballspiel, auf dem Feld wurde es nun übersichtlich.
Zunächst hatte Jacobsen Kammerbauer nicht kommen sehen, stieg mit einem hohen Bein in den Zweikampf und verletzte den Braunschweiger am Kopf. Jablonski zückte erneut Rot, aber auch Pfitzner sah seine zweite Gelbe Karte und flog vom Platz. Kammerbauer konnte nicht weiterspielen und wurde in der 55. Minute durch Burmeister ersetzt. In den folgenden Minuten war es Morten Behrens, der den Club mit tollen Paraden und Reflexen weiterhin im Spiel hielt. Bei Abschlüssen von Bär (59.) und Proschwitz (60.) bewies er sich als zuverlässiger Rückhalt. Krämer wechselte erstmals in der 69. Minute und brachte Charles-Elie Laprevotte für Sören Bertram in die Partie.

 

Rother kontert Kessel

Kurz nach dem Wechsel profitierte die Eintracht von einer Standardsituation aus dem Halbfeld. Kessel hielt den Schädel in eine schnittige Eingabe und traf zum 2:1 für die Hausherren. Doch wieder fand Blau-Weiß eine schnelle Antwort auf den Gegentreffer. Zwei Minuten später schlug Preißinger einen Freistoß in die Box, Beck legte per Kopf quer und Rother drosch die Kugel zum 2:2 in die Maschen. Erneut tobte der Gästeblock – zum wiederholten Male kam der Club in Unterzahl zurück und konnte den Ausgleich markieren. In den Schlussminuten war es ein purer Kampf um wichtige Zähler für beide Mannschaften.
Kurz vor Schluss wechselte Krämer erneut zweimal und brachte Manfred Osei Kwadwo (84.) sowie Philipp Harant (87.) für die fleißigen Mittelfeldakteure Preißinger und Rother in die Begegnung. Zwischendurch hatte Beck in der 85. Minute gar noch die Chance auf den Lucky Punch. Nach Vorarbeit von Kwadwo und Laprevotte verpasste der Angreifer nur knapp aus der Drehung. Die letzten Angriffe der Platzherren konnten die Gäste schadlos überstehen, die nach Abpfiff einen verdienten Punktgewinn feiern konnten. 

Tore: 1:0 Marc Pfitzner (49.|FE), 1:1 Christian Beck (50.), 2:1 Benjamin Kessel (70.), 2:2 Björn Rother (72.)

Eintracht Braunschweig: Jasmin Fejzic – Robin Becker, Felix Burmeister, Robin Ziegele, Niko Kijewski, Patrick Kammerbauer (55. Felix Burmeister), Marc Pfitzner, Yari Otto, Marcel Bär, Manuel Schwenk (75. Leandro Putaro), Nick Proschwitz (79. Orhan Ademi)

1. FC Magdeburg: Morten Behrens – Tobias Müller, Dustin Bomheuer, Marcel Costly, Leon Bell Bell, Thore Jacobsen, Björn Rother (87. Philipp Harant), Rico Preißinger (84. Manfred Osei Kwadwo), Sirlord Conteh, Sören Bertram (69. Charles-Elie Laprevotte), Christian Beck

Zuschauer: 23.100 (Eintracht-Stadion, Braunschweig)

Die Pressekonferenz nach dem Spiel mit den Cheftrainern Marco Antwerpen Eintracht Braunschweig) und Stefan Krämer (1. FC Magdeburg):