2:3 Pokal-Aus nach
Verlängerung
Blau-Weiß unterliegt Darmstadt nach intensiven 120 Minuten
In der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals 2020/2020 empfing der 1. FC Magdeburg am heutigen Sonntag, den 13.09.2020, die Mannschaft vom SV Darmstadt 98. 2:3 (2:0/2:2) hieß der Spielstand am Ende einer intensiven Partie, bei der die Lilien am Ende der Verlängerung die Oberhand behielten. Insgesamt 5.000 Zuschauer hatten alle freigegebenen Plätze am Sonntagabend in der MDCC-Arena Magdeburg besetzt, um ihre Blau-Weißen bei besten äußerlichen Bedingungen zu unterstützen. Somit war die Partie unter den gegebenen Bedingungen ausverkauft.
Cheftrainer Thomas Hoßmang musste für das Aufeinandertreffen mit den Südhessen weiterhin auf Dustin Bomheuer (Reha) und Anthony Roczen (Innenband-OP am linken Knie) verzichten, Leon Bell Bell konnte aufgrund muskulärer Probleme nicht dabei sein. Auch für Dominik Ernst, der sich noch im Aufbautraining befindet, reichte es noch nicht. Als Unparteiischer des Aufeinandertreffens wurde Manuel Gräfe aus Berlin festgesetzt, als Assistenten waren Jan Clemens Neitzel-Petersen und Konrad Oldhafer im Einsatz. Der vierte Offizielle war Henry Müller.
Unter Flutlicht pfiff Schiedsrichter Manuel Gräfe um 18:30 Uhr die Pokalpartie zwischen den beiden Teams vor einer stimmungsvollen Kulisse an. Beim ersten Angriff der Hausherren gab es direkt einen kurzen Schreckmoment, als Kapitän Christian Beck im Zweikampf zu Boden ging. Nach einer kurzen Behandlung ging es jedoch für ihn weiter.
Blau-Weiß versteckte sich in den ersten Minuten nicht, machte Druck und kam direkt zur ersten Chance. Ein Distanzschuss von Luka Sliskovic in der 5. Minute ging jedoch deutlich über das Gehäuse von Gästekeeper Carl Klaus. In der 13. Minute rutschte eine Flanke von Raphael Obermair bis zu Christian Beck durch, seine Hereingabe wird von einem Darmstädter gerade noch geklärt. Aus der folgenden Ecke entstand der Führungstreffer für die Hausherren, als Tobias Müller eine Gjasula-Flanke per Kopf mustergültig in die Maschen beförderte.
Und weiter ging es mit den Angriffen der Gastgeber: Drei Minuten später brachte Jürgen Gjasula einen Freistoß von links scharf herein, SVD-Keeper Klaus bereinigte die Situation jedoch per Faust. Im weiteren Verlauf war von einem Klassenunterschied der beiden Teams nicht viel zu erkennen. Von den Gästen aus Südhessen kam in den ersten 25 Minuten wenig.
So war es auch nur folgerichtig, dass Kapitän Christian Beck nach einem Steilpass von Daniel Steininger im richtigen Moment hinter die Abwehrkette startete und in der 26. Minute den Ball mit Feingefühl am Gästekeeper vorbei zum 2:0 in die lange Torecke legte. Direkt im Gegenzug parierte FCM-Torwart Morten Behrens stark gegen Serdar Dursun, anschließend setzte Mittelfeldmann Tobias Kempe eine Hereingabe von rechts neben den rechten Pfosten.
In der 32. Minute musste Torschütze Tobias Müller das Feld verlassen. Einige Minuten zuvor hatte er sich im Zweikampf vor dem eigenen Tor verletzt. Nachdem er noch einige Zeit weiterspielte, ging es jedoch nun nicht mehr für ihn weiter. Innenverteidiger Brian Koglin nahm nun seinen Platz in der Abwehrkette ein.
Blau-Weiß zeigte eine geschlossene Mannschaftsleistung. Bei Ballverlusten stand der FCM sehr kompakt und war schnell geschlossen wieder hinter dem Spielgerät. So fand der Konkurrent aus Darmstadt in der ersten Hälfte nur wenige Mittel, um zum Torabschluss zu kommen. Nach zusätzlichen zwei Minuten Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Gräfe pünktlich zur Pause. Die 2:0-Führung der Gastgeber war zu diesem Zeitpunkt mehr als verdient.
Unter feiernden Fan-Gesängen ging es in den zweiten Spielabschnitt und Blau-Weiß machte genauso weiter wie sie vor dem Pausenpfiff aufhörten - hoher Druck und umsichtiges Verteidigen. In der 51. kam ein langer Pass zu Abwehrmann Fabian Holland, der wiederum eine Hereingabe an Stürmer Serdar Dursun weiterleitete, der mit seinem Schuss jedoch nur die Latte traf. Glück für den FCM. In der 52. Minute machte es Marvin Mehlem besser.
Er bugsierte den Ball an Schlussmann Behrens vorbei in das FCM-Gehäuse zum 1:2-Anschlusstreffer. Die direkte Gegenantwort konnte Christian Beck mit einer Chance per Kopf nach der Hereingabe des sehr auffälligen Raphael Obermair nicht nutzen. In der Folge versuchten es die Lilien zunehmend mit langen Bällen nach vorn, die allerdings nur selten gefährlich wurden. Eine weitere Möglichkeit hatte Verteidiger Korbinian Burger, als sein Kopfball nach einer Ecke von Timo Perthel in der 62. Minute vom Verteidiger abgeblockt wurde.
Vier Minuten später hatte FCM-Schlussmann Morten Behrens bei einem Distanzschuss von Tobias Kempe keine Abwehrchance. Er setzte den Ball aus circa 20 Metern perfekt in das obere Toreck. Cheftrainer Thomas Hoßmang reagierte direkt nach dem Gegentreffer, indem er Luka Sliskovic und Sören Bertram aus der Partie nahm. Für sie waren nun Sirlord Conteh und Kai Brünker auf dem Spielfeld. Jedoch fand Blau-Weiß in der Folge nur noch schwer zu seinem Spiel zurück, die Angriffe der Darmstädter blieben weiter gefährlich. Abwehrmann Brian Koglin klärte gleich mehrmals gut.
Der nächste gefährliche Angriff vom FCM folgte erst in der 80. Minute. Christian Beck kam nach einem starken Lauf von Raphael Obermair und einer Hereingabe von Conteh jedoch nicht richtig an den Ball. Im weiteren Verlauf der regulären Spielzeit passierte nicht mehr viel. Nach zwei Minuten zusätzliche Zeit pfiff der Unparteiische die Partie zunächst ab. Mit einem 2:2-Unentschieden nach 90 Minuten ging es nun in die kräftezehrende Verlängerung, für die beide Teams nun noch einmal alle Kräfte mobilisieren mussten.
Kurz nach Wiederbeginn reagierte Behrens bei einem Nahdistanzschuss von Dursun überragend. Die Mannschaft von Markus Anfang übernahm nun zunehmend die Kontrolle der Partie. Magdeburg reagierte zunächst nur, stand aber sicher in seiner Formation hinter dem Ball. In der 100. Minute gelang es Mathias Honsak, von links an den Fünfmeterraum zu gehen und mit einem Schuss in das lange Eck die 2:3-Führung zu erzielen. Somit gelang es den Gästen das Spiel komplett zu drehen. Kurz vor Ende der ersten Hälfte der Verlängerung tauchte Brian Koglin plötzlich nach einem Pass von Beck vor dem gegnerischen Kasten auf, setzte den Flachschuss jedoch rechts vorbei.
Somit blieben den Elbestädtern noch 15 Minuten, um noch einmal in diese spannende Pokalpartie zurückzukommen. Die große Chance dazu hatte Sirlord Conteh in der 112. Minute. Er scheiterte jedoch an Klaus. Kurze Zeit später traf Christian Beck per Kopf nur den Innenpfosten. Kurz darauf verfehlte ein präziser Kopfball des eingewechselten Kai Brünker nach einer Hereingabe von Brian Koglin nur knapp das Tor. Ein Distanzschuss von vom sehr stark aufspielenden Obermair in der 116. Minute ging ebenfalls knapp am Gehäuse vorbei. Auch in den zwei Minuten Nachspielzeit gelang es den Hausherren nicht mehr, das benötigte dritte Tor zu erzielen.
So stand letztendlich eine 2:3-Niederlage auf der Anzeigetafel. In den ersten 45 Minuten spielte die Mannschaft von Thomas Hoßmang stark und geschlossen. In hAlbzeit zwei hatte sich die Spielkontrolle an die Gäste übergeben. So kamen die Hessen zu mehr Chancen und schafften es so, das Spiel in der Verlängerung für sich zu entscheiden.
„Die erste Halbzeit entsprach dem Fußball, den wir hier in Magdeburg sehen wollen. Im zweiten Durchgang waren wir zu passiv und standen etwas zu hoch, dann sind uns die Dinger um die Ohren geflogen. Trotzdem hatten wir zum Ende noch gute Chancen. Wir sind zwar ausgeschieden, aber auf eine ordentliche Art und Weise. Dieser Auftritt kann unser weiterer Weg sein“, so Cheftrainer Thomas Hoßmang nach der Partie.
Tore: 1:0 Tobias Müller (14.), 2:0 Christian Beck (26.), 2:1 Marvin Mehlem (52.), 2:2 Tobias Kempe (66.), 2:3 Mathias Honsak (100.)
1. FC Magdeburg: Morten Behrens – Tobias Müller (32. Brian Koglin), Korbinian Burger, Jürgen Gjasula, Raphael Obermair, Timo Perthel (86. Philipp Harant), Adrian Malachowski, Luka Sliskovic (66. Sirlord Conteh), Daniel Steininger (86. Andreas Müller), Sören Bertram (66. Kai Brünker), Christian Beck
SV Darmstadt 98: Carl Klaus – Fabian Holland, Lars Lukas Mai, Nicolai Rapp, Patrick Herrmann, Victor Palsson, Tobias Kempe (116. Patric Pfeiffer), Seungho Paik (70. Mathias Honsak), Marvin Mehlem (104. Fabian Schnellhardt), Braydon Manu (80. Tim Skarke), Serdar Dursun (106. Felix Platte)
Ersatzspieler: Florian Stritzel (ETW), Patric Pfeiffer, Felix Platte, Fabian Schnellhardt, Mathias Honsak, Tim Skarke, Adrian Stanilewicz, Ensar Arslan
Zuschauer: 5.000 (MDCC-Arena Magdeburg)
Die Pressekonferenz mit beiden Cheftrainern auf FCM.tv:
Fotos: Sportfotos Magdeburg