Ein Tag im Leben
zweier Nachwuchs-
fußballer
Ein Bericht von Almuth Steinhoff
Der letzte Schultag der Woche beginnt mit „Doppel-Bio“. Bis 8.30 Uhr beschäftigen sich Luca Görmer und Constantin Fietz mit dem Thema Blutgruppen. „Es ist spannend, Menschen zu erforschen“, meint Constantin, während er gemeinsam mit Luca verschiedene Materialien studiert. Vor den Fenstern des Unterrichtsraumes wird es jetzt langsam hell - der „Anpfiff“ zur ersten Stunde ist wie an den anderen Tagen auch 7 Uhr. Eine Stunde zuvor klingelte im Zimmer 218 der Wecker. Zum Frühstück in der Mensa bringen Brötchen mit Marmelade, Obst und Kakao den nötigen Schwung für den Tagesbeginn. „Übrigens, Nutella steht nicht mehr auf dem Büffet“ - ein Beitrag zur sportlergerechten Ernährung.
Als Lieblingsfächer beider Jungen stehen Sport und Zusatzsport ganz oben in der Gunst. Da Constantin und Luca einen L-Status besitzen, ist Sport an drei Schulvormittagen „am Start“: regulärer Schulsport und zweimal Vormittagstraining stehen im Stundenplan. Dann trainieren sie gemeinsam mit ihren Mannschaftskameraden, die an der Sportsekundarschule lernen, nach dem Motto „Getrennt lernen, gemeinsam trainieren.“ Aber auch Geografie, Chemie und Englisch gehören bei Luca in die Rubrik Fast-Lieblingsfächer; Constantin findet Geografie spannend.
Nach dem zweiten Frühstück trennen sich die Wege am heutigen Tag. Während auf Constantins Plan die zweite Fremdsprache, Mathematik und das Vormittags-Training vermerkt sind, muss Luca einen Arzttermin wahrnehmen. Solche ärztlichen Konsultationen bilden eine Ausnahme, wissen die Sportschüler. Konsultationen beim Spezialisten, wie in Lucas Fall, gehören aber dazu. Organisiert vom NLZ wird er zur Uniklinik gefahren und auch wieder dort abgeholt. Die Untersuchungen und das Besprechen der Maßnahmen meistert der Dreizehnjährige selbständig.
„Freitag nach eins…“ - während der ein oder andere Gleichaltrige wirklich „Seins macht“, nutzen die beiden Jungs in ihrem Internatszimmer die Zeit, um zu lesen, aufzuräumen oder einfach nur, um auszuruhen. „Am Freitag merkt man schon, dass die Woche intensiv und lang war", sind sich beide einig. Das Abschlusstraining für das Spiel am Sonntag beginnt um 15.30 Uhr. Eine Viertelstunde, bevor Trainer Jonas Heinemann die Einheit mit Lockerungsübungen beginnt, treffen sich alle U-14-Jungs auf Platz 4. Auch Luca nimmt teil; in der ersten halben Stunde fungiert er als Schiedsrichter.
Die Kunstrasenplätze am HB -mmobilien-Nachwuchsleistungszentrum bieten auch an diesem Herbsttag optimale Bedingungen. Trainer Heinemann legt Wert darauf, dass die Jungs umfassend mit ihrem Arbeitsgerät umgehen können. Zuerst verwandelt sich der Fußball in einen Basketball; nur der letzte Pass darf mit dem Kopf gespielt werden.
Danach ist „Ballarbeit am Fuß“ angesetzt. Während Constantin als „Gelb-Leibchen“ in seinem Trainingsteam überzeugt, ist nun Lucas Hilfe als Schiri gefragt. Kumpel Constantin muss seine Strafstoß-Entscheidung akzeptieren und verwandelt den folgenden Standard sicher.
Beide Jungs kennen die Trainingsbedingungen schon aus dem Vorjahr, denn mindestens einmal wöchentlich trainierten sie schon in Magdeburg. Constantin reiste damals aus Bad Dürrenberg an, Luca fuhr aus Teuchern in die Elbestadt.
Das Verbandsliga-Spiel am vergangenen Sonntagvormittag in Halberstadt verloren die Elbestädter. Trotz der abgegebenen drei Punkte sehen Luca und Constantin auch das Positive: „Aus solchen Spielen kann man ganz viel lernen!“
Schon am Nachmittag sind beide Jungs wieder im Sportinternat - eine neue anspruchsvolle Schul- und Trainingswoche wartet auf die beiden 13-jährigen Fußballer.
Text und Fotos: Almuth Steinhoff