Interview mit Amara Condé

„Grundlagen sind Disziplin

und Willensstärke“

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„Grundlagen sind Disziplin und Willensstärke“ – FCM fragt nach bei Amara Condé

Amara Condé wechselte im Sommer vom Regionalligisten Rot-Weiss Essen zum FCM. Bei unserem Club trifft er mit Cheftrainer Christian Titz auf einen alten Bekannten. Der FCM sprach mit dem 24-Jährigen über das Trainingslager in Wesendorf, gute Laune und worauf es im Fußball für ihn ankommt.

FCM: Amara, am Sonntag hat die Mannschaft das Trainingslager in Wesendorf bezogen. Wie gefällt es Dir?

Amara Condé: Ich bin zufrieden. Es ist sehr ruhig, der Trainingsplatz ist super. Das ist wichtig. Mir gefällt es hier, wir können uns gezielt vorbereiten.

Was ist hier anders als in den Trainingslagern bei Deinen früheren Vereinen?

In Essen war es recht ähnlich, mit Rot-Weiss waren wir häufig in Herzlake. Im Winter war ich ansonsten eher in Spanien oder Polen.

Unser Club befindet sich mitten in der Vorbereitung. Siehst Du diese Zeit eher als notwendiges Übel oder gefällt Dir die Zeit dieser intensiven Belastung sogar?

Ich finde, dass die Vorbereitung sehr wichtig ist und deshalb finde ich sie grundsätzlich gut. Wichtig ist immer eine gute Dosierung, dass machen das Trainerteam und der ganze Staff aber super. Vor allem gilt es ja auch, die taktischen Abläufe für die Saison abzustimmen.

Wie hast Du dich in der Mannschaft eingelebt?

Das hat sehr schnell und überragend geklappt. Die Jungs wie Sirlord Conteh, Kai Brünker oder Luka Sliskovic und viele andere haben es mir leicht gemacht. Eigentlich könnte ich alle Spieler im Kader nennen. Ich habe schon nach wenigen Tagen gemerkt, dass wir eine positiv verrückte Mannschaft haben – und das passt super zu mir.

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Amara Condé hat sich beim FCM bereits gut eingelebt. 

 

Hast Du in Magdeburg bereits eine Wohnung gefunden?

Glücklicherweise hat es bereits geklappt. Marius Sowislo hat uns geholfen, meine Freundin und ich haben uns sehr gefreut.

Was hast du von Magdeburg bisher sehen können?

So viel war wegen der Sommer-Vorbereitung zeitlich zwar noch nicht möglich. Ich habe aber schon einiges vom Stadtpark gehört und freue mich darauf, viel in der Stadt mit meiner Freundin spazieren zu gehen. Es gefällt mir, die Natur zu genießen und in einem guten Restaurant essen zu gehen.

Wie wichtig ist es, als Profifußballer auf die Ernährung zu achten?

Das ist ein ganz wichtiger Baustein. Ernährung und ausreichend Schlaf gehören zur Basis, um seine volle Leistung bringen zu können. Deshalb achte ich darauf, dass beides im Einklang steht.

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Amara Condé achtet darauf, sich ausgewogen zu ernähren. 

 

Dir eilt der Ruf als Frohnatur voraus. Woher nimmst Du diesen ansteckenden Optimismus?

Ich war schon immer fröhlich und optimistisch – außer, wenn ich ein Spiel verliere. Ich bin ein Mensch, der in Harmonie leben möchte. Deshalb lache ich viel, freue mich, wenn andere Menschen mich anlachen. Das macht ein gutes Miteinander aus. 

Du kommst vom Regionalligisten Rot-Weiss Essen. Welche Rolle hat Cheftrainer Christian Titz bei Deinem Wechsel zum FCM gespielt?

Er hat eine entscheidende Rolle gespielt, da ich wusste, woran ich bei ihm bin und welcher Fußball gespielt wird. Mir ist wichtig, dass ich zur Philosophie des Trainers passe. Ich bin nicht der größte Spieler, hohe Bälle liegen mir nicht so gut. Deshalb passt die Philosophie von Christian Titz, der auf spielerische Lösungen setzt, der kombinieren lassen möchte, sehr gut zu mir. 

Was zeichnet Christian Titz aus?

Er steht für eine extreme Detailarbeit und ständiges Fordern der Spieler. Ich finde beides wichtig, damit wir uns weiterentwickeln. Fußball spielen können viele Teams. Die Kleinigkeiten sind es letztendlich, die eine sehr gute Mannschaft von einer guten abheben. In dem gemeinsamen Jahr in Essen mit Christian Titz und André Kilian habe ich gemerkt, wo und wie ich mich verbessern kann. Das schätze ich sehr.

Du hast von 2012 bis 2017 beim VfL Wolfsburg gespielt. Was hast Du aus dieser Zeit mitgenommen?

Es war eine sehr prägende Zeit, sportlich und charakterlich. Ich habe sehr viele Eindrücke mitgenommen, musste in frühen Jahren selbstständig werden und mich sportlich messen. Meine Laufbahn im Nachwuchsbereich war super. Ich war fast nie verletzt, konnte mich leistungsmäßig immer durchsetzen. Während meiner Zeit im Wolfsburger Internat habe ich auch mein Abitur gemacht. Mir war damals noch gar nicht bewusst, wie wichtig dieser Abschluss ist. Ich bin deshalb noch jetzt sehr dankbar, dass ich diese Möglichkeit in Wolfsburg hatte. Schließlich weiß man nie, ob es mit dem Profifußball klappt.

Was sollte ein Fußballer aus Deiner Sicht unbedingt mitbringen?

Es gibt unfassbar viele talentierte Fußballspieler. Die Grundlagen für den Weg zum Profifußballer sind aber Disziplin und Willensstärke. Wichtig ist auch, dem Leistungsdruck standzuhalten und sich durchzusetzen. Das Wichtigste ist aber, dass man immer dranbleibt, egal wie viele Rückschläge es auch gibt. Auch ich musste einige Hürden wie Verletzungen überwinden, habe aber nie aufgegeben.

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Voller Einsatz ist für Condé immer die Grundlage und Basis im Fußball.

 

In der 3. Liga steht Ende Juli der Saisonstart auf dem Programm. Was ist mit dem FCM möglich?

Der FCM ist ein riesiger Club. Wenn man mit den Menschen spricht, wird klar, dass sie diesen Verein leben. Wir haben viel Qualität in der Mannschaft, schauen aber trotzdem immer nur von Spiel zu Spiel.

Worauf freust Du Dich am meisten?

Ganz klar auf die Heimspiele. Es wird etwas ganz Besonderes, was ich bisher gehört habe. Ich habe in Essen bereits erlebt, wie euphorisch Fans sein können. Hier ist das aber sicherlich noch mal eine ganz andere Hausnummer.

 

Interview: Manuel Holscher, Fotos: 1. FC Magdeburg/Norman Seidler