U17-Cheftrainer Daniel

Wölfel im Portrait

NLZ

von Almuth Steinhoff

„Wir wollen agieren, nicht reagieren!“ Nach den anstrengenden Vorbereitungswochen innerhalb der Sommerferien haben die U17-Spieler des 1. FC Magdeburg diese Aussage mehr als nur verinnerlicht. In jeder Trainingseinheit vertieft Daniel Wölfel diese Spielphilosophie mit unterschiedlichsten Methoden.

Vom ersten Tag an in Magdeburg arbeitet der neue Cheftrainer sehr akribisch und mit viel Herzblut, artikuliert sich deutlich und unmissverständlich. Die Jungs haben in der kurzen Zeit der Zusammenarbeit bereits das Spannungsfeld zwischen absoluter Professionalität und manch lockerem Spruch kennengelernt.

Der 31-Jährige und sein Funktionsteam (die Co-Trainer Julius Riemann und Jonas Chowson, Athletiktrainer Thomas Schneider, Torwarttrainer Christian Gropius, Physiotherapeutin Ronja Schäfer, Sportpsychologin Anja Michme) betreuen eine Mannschaft, „welche schon zu Beginn unserer Arbeit ein erstaunlich hohes individuelles Niveau aufwies.“

Insgesamt zehn Testspiele absolvierte das U17-Team und erzielte in dieser Miniserie 22 Punkte. Der Trainer hält den Ball flach und formuliert explizit den Entwicklungsgedanken bezüglich jeden einzelnen Spielers, aber auch mannschaftsbezogen. „Diese Thematik wird sich durch die gesamte Regionalliga-Saison ziehen.“

Natürlich weiß Wölfel um die Erwartungen und macht keinen Hehl daraus, wo er die Mannschaft nach 18 Spieltagen sehen möchte. „Das NLZ des 1. FC Magdeburg sollte auch durch die B-Junioren in der Bundesliga vertreten sein. Dann wäre der Fußball-Nordosten vollständig.“ Klare Worte eines Trainers, der vor zwei Jahren die U17- Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena in die Junioren Bundesliga geführt hat. „Die Qualität des Teams kann dazu reichen, aber wir müssen sie Woche für Woche auf dem Platz abrufen.“

Zum Saisonauftakt am vergangenen Sonntag sah der Cheftrainer beim 8:0-Heimsieg gegen die SG Dynamo Dresden II erste Erfolge der taktischen Schulung. Geduldig und schon erstaunlich abgeklärt spielten die Jungs gegen defensiv ausgerichtete Dresdner „durchdacht mit dem Ball, sie besetzten die Räume und trafen oftmals die richtigen Entscheidungen.“

Mit Recht spricht der Cheftrainer von „einem Zeichen an die Liga, welches wir zu Beginn setzen wollten.“ Die Tabellenspitze ist jedoch lediglich eine schöne Momentaufnahme, „auf der wir uns keinesfalls ausruhen werden.“ Doch nach einem Ligaspiel ist immer auch vor einem Ligaspiel. In dieser Woche folgte schon die Vorbereitung auf die Auswärtsbegegnung gegen die Füchse Berlin.

„Im Unterschied zu einem Spiel bietet das Training natürlich immer die Gelegenheit zu unterbrechen und zu korrigieren“, so Wölfel. Die Jungs sind somit auf dem Platz gefordert, Spielzüge zu analysieren und gegebenenfalls zu berichtigen. Das ist ein hoher Anspruch, der auch zur mannschaftlichen Entwicklung beitragen kann. Diesbezüglich hat Cheftrainer Wölfel ein gutes Gefühl: „Wir haben ein Team, welches sehr geschlossen auftritt, zusammenhält und super Charaktere hat.“

Fast alles dreht sich bei Daniel Wölfel zurzeit um das runde Leder: „Fußballspiele analysieren und aufarbeiten, die eigene Arbeit reflektieren.“ Entspannen kann der engagierte Trainer bei einem guten Essen gemeinsam mit Freunden – und vielleicht gegen Ende der Saison auch bei einem Blick auf die Regionalliga-Tabelle.

 

Foto: Almuth Steinhoff