FCM fragt nach bei: Andreas Müller

„Über allem steht

der Teamerfolg“

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FCM fragt nach bei: Andreas Müller

Andreas Müller ist nach seinem Wechsel vom FC Astoria Walldorf zum 1. FC Magdeburg im Sommer 2020 schnell zu einer festen Größe in der Mannschaft geworden. Der 21-Jährige überzeugte zunächst in einer offensiveren Rolle, mittlerweile verleiht er der Defensive viel Stabilität. Manuel Holscher sprach mit Andreas Müller über seinen bisherigen Weg beim FCM, die Lehren aus der vergangenen Saison und welchen Einfluss Cheftrainer Christian Titz auf seine Entwicklung hat.

 

Andi, in dieser Saison läuft es für uns bisher richtig gut. Hättest du mit diesem Lauf gerechnet?

Andreas Müller: Zu hundert Prozent rechnen kann man damit nicht. Ich hatte aber keine Bedenken, wenn die Vorbereitung so ähnlich läuft wie das Training zum Ende der vergangenen Spielzeit. Und so war es dann auch.

 

Was zeichnet die Mannschaft aus?

Jeder würde für den anderen alles machen. Das ist ein Riesen-Vorteil. Du kommst gerne zum Training, hier gibt es niemanden, der einen anderen Spieler nicht mag. Das klingt vielleicht etwas übertrieben: Aber hier mag wirklich jeder jeden. Das ist eine große Stärke der Mannschaft. Wir sind ein junges Team, mit einigen erfahrenen Spielern und harmonieren gut. Alle haben richtig Lust auf Erfolg.

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Defensiv-Allrounder Andreas Müller (r.) im Gespräch FCM-Pressesprecher Manuel Holscher.

 

Du warst bisher in allen 16 Drittligaspielen in der Startelf. Wie steckst du die körperlichen Belastungen weg.

Ich spüre die Belastungen auf jeden Fall. Wir haben aber eine gezielte Belastungssteuerung und unsere Physiotherapeuten leisten richtig gute Arbeit. Auch wenn es mal einen Durchhänger zwischendurch gibt, sind wir von Samstag zu Samstag immer fit.

 

In der vergangenen Saison hast Du in Deinem ersten Profijahr jede Menge erlebt. Wie sehr helfen Dir diese Erfahrungen?

In der vergangenen Saison war wirklich alles drin – von sechs Niederlagen am Stück bis hin zu einer starken Siegesserie. Es war ein Auf und Ab. Ich bin davon überzeugt, dass wir in diesem Jahr alle, nicht nur ich, sehr viel gelernt haben. Diese Erfahrungen haben wir mit in die neue Saison genommen und das hilft uns jetzt enorm.

 

Wie bekommst Du den Kopf frei nach Spielen, die ja häufig sehr intensiv und aufregend sind?

Sobald ich das Trainingsgelände verlasse oder nach einem Spiel nach Hause komme und dann in meinem privaten Umfeld bin, kann ich relativ schnell abschalten. Das musste ich aber auch erst lernen. Auch jetzt zehren manche Niederlagen noch einige Tage an mir. Grundsätzlich bekomme ich es aber ganz gut hin.

 

In der vergangenen Saison hast Du in einer offensiveren Rolle gespielt. Mittlerweile spielst Du vor oder teilweise als Teil der Abwehrkette. Wie sehr hat sich Dein Spiel verändert?

Das hat sich gar nicht so sehr verändert. Ich finde die Rolle gut und sie macht mir Spaß. Ein Sieg zu Null ist gerade für unsere Defensive noch mal das i-Tüpfelchen. Das Antizipieren bei einem gegnerischen Angriff, bei Pässen meines Gegenspielers kommt mir entgegen.

 

War die Umstellung groß?

Eigentlich nicht. Ich bin ja nicht als Torjäger zum FCM gekommen. Ich kann zwar auch im offensiven Mittelfeld spielen und Akzente nach vorne setzen, aber ich sehe das Toreschießen nicht als meine Hauptaufgabe. Außerdem machen es die Jungs vorne richtig gut. Wir sind im Team richtig gut aufeinander abgestimmt. Wenn ich der Mannschaft helfen kann, habe ich meine Aufgabe erfüllt. Dass zählt für mich am meisten.

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Müller wirkte in allen 16 Spielen dieser Spielzeit in Liga 3 mit.

 

Wenn Du Dich entscheiden müsstest: Ein Spiel ohne Gegentor oder ein 3:2 mit eigenem Treffer?

Ein Spiel ohne Gegentor (schmunzelt).

 

Hast Du ein sportliches Vorbild, an dem Du Dich orientiert hast oder immer noch orientierst?

Arturo Vidal war in seiner Hochzeit bei Juventus Turin und beim FC Bayern München ein Spieler, den ich mir sehr gerne angeschaut habe. Er hat gewisse Mängel durch unbändigen Einsatz kompensiert und dadurch mit technisch versierteren Spielern mitgehalten. Aktuell ist Joshua Kimmich einer der besten Mittelfeldspieler der Welt und ein sportliches Vorbild.

 

Welchen Einfluss hat Cheftrainer Christian Titz auf Deine Entwicklung?

Schon unter Ex-Trainer Thomas Hoßmang habe ich viel gespielt, was mir sehr geholfen hat. Christian Titz hat zudem einen sehr großen Einfluss auf meine Entwicklung. Seine Idee, das Herausspielen von hinten kommt meiner Spielweise sehr entgegen. Das hilft mir in meiner Entwicklung, auch in brenzligen Situationen ruhig zu bleiben.

 

Was zeichnet ihn aus Deiner Sicht als Trainer und als Mensch aus?

Als Trainer ist es wichtig, den gesamten Kader mitzunehmen. Das gelingt unserem Trainer enorm gut. Er gibt uns fußballerisch und menschlich sehr viel mit.

 

Deine Rolle auf dem Rasen wird in der Öffentlichkeit nicht mehr so spektakulär wahrgenommen wie in der vergangenen Spielzeit, als Du fünf Treffer erzielt hast. Stört Dich das?

Das stört mich überhaupt nicht. Solange wir häufig zu Null spielen und fleißig Punkte sammeln, kommt uns das allen zugute. Über allem steht der Teamerfolg. Das sehen bei uns alle Spieler so.

 

Du wirkst trotz Deiner erst 21 Jahre sehr abgeklärt. Woran liegt das?

Wenn man viel Spielpraxis hat, kommt das Selbstvertrauen und eine gewisse Ruhe am Ball irgendwann fast von alleine. Das ist meine Spielart und gut, wenn es funktioniert und so wahrgenommen wird.

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Mit 21 Jahren übernimmt Andreas Müller bereits große Verantwortung im Team. In Magdeburg fühlt er sich sehr wohl.

 

Während der Corona-Zeit ist es gar nicht so einfach, eine neue Stadt kennenzulernen. Welche Lieblingsorte hast Du mittlerweile in Magdeburg?

Ich bin gerne in der Innenstand, dort kann ich gut einkaufen. Am Dom finde ich es Weltklasse, dort ist es wunderschön und ich kann entspannen. Außerdem bin ich gerne im Stadtpark. Auch wenn ich keinen Hund habe, gehe ich dort gerne spazieren oder joggen.

 

Wie verbringst Du die Vorweihnachtszeit? wegen der Corona-Pandemie läuft ja alles anders als früher.

Eigentlich war die Vorweihnachtszeit mal dafür verplant, um an den Wochenenden rund um die Heimspiele Besuch zu bekommen. Das ist jetzt nicht so einfach. Wichtig ist für uns alle aber, dass alle gesund bleiben. Deshalb nehmen wir einige Einschränkungen natürlich trotzdem in Kauf.

 

Fotos: 1. FC Magdeburg / Norman Seidler